Hans Walser, [20230316]
Bumerang
Idee und Anregung: B. B., B. und M. S., CH.
Die implizite Gleichung
x^(2*n) + y^(2*n) - (x^n + y^n) - c = 0
hat für c := -1/5 und n := 7 die Darstellung der Abbildung 1.
Abb. 1: Bumerang
Gesucht ist eine Polardarstellung der Kurve.
Der Ansatz
x :=
r*cos(phi), y := r*sin(phi)
ergibt für r zwei
Lösungen:
r1 := ((cos(phi)^n + sin(phi)^n + sqrt(4*(cos(phi)^(2*n) + sin(phi)^(2*n))*c + (-cos(phi)^n -
sin(phi)^n)^2))/(2*(cos(phi)^(2*n)
+ sin(phi)^(2*n))))^(1/n)
r2 := ((cos(phi)^n + sin(phi)^n - sqrt(4*(cos(phi)^(2*n) + sin(phi)^(2*n))*c + (-cos(phi)^n -
sin(phi)^n)^2))/(2*(cos(phi)^(2*n)
+ sin(phi)^(2*n))))^(1/n)
In schönerer Schreibweise:
Die beiden Lösungen
unterscheiden sich im Vorzeichen vor der Quadratwurzel. Der Grund für die
beiden Lösungen ist das Auftreten einer quadratischen Gleichung.
Wir haben also nicht
eine, sondern zwei Polardarstellungen:
x1 := r1*cos(phi),
y1 := r1*sin(phi)
x2 := r2*cos(phi),
y2 := r*sin(phi)
In der Abbildung 2
ist die erste Polardarstellung blau, die zweite grün gezeichnet.
Abb. 2: Die
beiden Lösungen
Die erste Lösung
gibt vom Ursprung aus gesehen die Außenkontur, die zweite die Innenkontur.
In der Abbildung 3
ist auch noch der Mittelweg eingezeichnet.
Abb. 3:
Mittelweg
Er entsteht, indem
beim Radius der Wurzelanteil weggelassen wird:
Dass der Mittelweg
nicht genau in der Mitte liegt, hat mit dem Exponenten 1/n zu tun.
Der Parameter c
kommt nur im Wurzelanteil vor. Der Mittelweg ist also unabhängig von c.
Um die Kurve mit
einer einzigen Polardarstellung zu beschreiben, müsste das Zentrum ins Innere,
zum Beispiel in den Punkt (0.9, 0.9) verlegt werden. Ich habe dies aber nicht
durchgerechnet.
In der Abbildung 4
variiert c von -0.5 (exklusive) bis 0 (inklusive). Hingegen bleibt n := 7
konstant. n ist ungerade. Die Figuren erinnern teilweise an Bumerangs.
Abb. 4:
Variation von c. n = 7
In der Abbildung 5
variiert c ebenfalls von -0.5 (exklusive) bis 0 (inklusive). Hingegen bleibt n
:= 6 konstant. Wir haben also ein gerades n. Die Figuren
haben die Symmetrien des Quadrates. Keine Bumerangs.
Abb. 6:
Variation von c. n = 6
Bezüglich n haben
wir einen Paritätsunterschied.
In der Abbildung 6
ist n ungerade und variiert von 1 bis 39. Kreis und Bumerangs.
Abb. 6:
Ungerades n
In der Abbildung 7
ist n gerade und variiert von 2 bis 40.
Hingegen ist c := -1/5 konstant. Keine Bumerangs, sondern
Figuren mit den Symmetrien des Quadrates.
Abb. 7: Gerades
n
Die Abbildung 8
zeigt die Kreise für den Sonderfall n := 1. Der grüne Kreis wird vom blauen
zugedeckt, ist also bezüglich Größe und Lage mit diesem kongruent – Kongruenz
im wörtlichen Sinne. Weiter sei c := -1/5.
Abb. 8:
Sonderfall mit Kreisen. Goldener Schnitt
Der kleine Kreis hat
den Mittelpunkt [1/4,1/4] und den Radius sqrt(2)/4.
Der blaue Kreis hat
den Mittelpunkt [1/2,1/2] und den Radius sqrt(3/10). Nachweis
durch Rechnung. Der Ursprung und die beiden Schnittpunkte mit der x-Achse sind
im Verhältnis des Goldenen Schnittes. In der Abbildung 8 sind der Major rot und
der Minor blau eingezeichnet.
Weblinks
Hans Walser: Bumerang
und Affensattel
http://www.walser-h-m.ch/hans/Miniaturen/B/Bumerang/Bumerang.htm