Hans Walser, [20230320]
Fast-Würfel
Anregung: Swetlana Nordheimer, Bonn
Zerlegung von Quadern. Raumvorstellung. Teilbarkeit. Paritätsproblem.
Unter einem Fast-Würfel verstehen wir einen Quader mit drei aufeinanderfolgenden natürlichen Zahlen als Kantenlängen.
Die Abbildung 1 zeigt das Beispiel mit den Kantenlängen 7, 8 und 9.
Abb. 1: Kantenlängen 7, 8 und 9
Wir beginnen mit einem Würfel der Kantenlänge n und nehmen eine Kante weg (Abb. 2 für n = 5). Die Restfigur hat somit das Volumen n3 – n.
Abb. 2: Wegnahme einer Kante
Nun schneiden wir vorne die Platte der Dicke 1 ab und setzen sie oben an (Abb. 3). Der entstehende Quader hat die Kantenlängen n – 1, n und n + 1, ist also ein Fast-Würfel.
Abb. 3: Versetzen einer Platte
Der Fast-Würfel mit den Kantenlängen n – 1, n und n + 1 hat somit das Volumen n3 – n. Dies kann natürlich auch direkt berechnet werden:
(n – 1) n (n + 1) = n (n – 1) (n + 1) = n (n2 – 1) = n3 – n
Bei drei aufeinanderfolgenden natürlichen Zahlen sind eine oder zwei Zahlen gerade, also durch 2 teilbar, und genau eine durch 3 teilbar. Somit ist n3 – n in jedem Fall durch 6 teilbar.
Die Frage ist nun, ob sich ein Fast-Würfel auch in sechs kongruente Quader mit ganzzahligen Kantenlängen zerlegen lässt, und wenn ja, auf wie viele Arten dies geht.
Die Abbildungen 4 zeigen zunächst die Fast-Würfel für n = 2 .. 9. Es sind jeweils drei Exemplare angegeben. Die geneigte Leserin oder der geneigte Leser ist eingeladen, durch Ausmalen auszuprobieren, ob und wie oft es geht.
Abb. 4.2: 1×2×3
Abb. 4.3: 2×3×4
Abb. 4.4: 3×4×5
Abb. 4.5: 4×5×6
Abb. 4.6: 5×6×7
Abb. 4.7: 6×7×8
Abb. 4.8: 7×8×9
Abb. 4.9: 8×9×10
Die Abbildungen zeigen die Lösungen. Es gibt im Wechsel eine oder zwei Lösungen.
Abb. 5.2: 1×2×3
Abb. 5.3: 2×3×4
Abb. 5.4: 3×4×5
Abb. 5.5: 4×5×6
Abb. 5.6: 5×6×7
Abb. 5.7: 6×7×8
Abb. 5.8: 7×8×9
Abb. 5.9: 8×9×10
Für ungerades n (also die mittlere Zahl ungerade) gibt es zwei Lösungen, für gerades n eine Lösung. Dies folgt aus der Teilbarkeit durch 2 und 3 der drei Kantenlängen.