Hans Walser, [20150835]
Fibonacci-Mauern
Anregung: R. H., L.
Die
Fibonacci-Folge hat die Startwerte und
und die Rekursion:
(1)
Explizit in Zahlen:
0, 1, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 55, 89, 144, 233, 377, 610, 987, 1597, 2584, ... (2)
Wir bauen eine Zahlenmauer mit den Fibonacci-Zahlen in der Basis (Abb. 1).
2584
987 1597
377 610 987
144 233 377 610
55 89 144 233 377
21 34 55 89 144 233
8 13 21 34 55 89 144
3 5 8 13 21 34 55 89
1 2 3 5 8 13 21 34 55
0 1 1 2 3 5 8 13 21 34
Abb. 1: Fibonacci-Mauer
Wir erkennen allerhand, zum Beispiel:
In den SchrŠgen parallel zum Dach rechts haben wir Ausschnitte aus der Fibonacci-Folge.
In den SchrŠgen parallel zum Dach links haben wir Ausschnitte aus der Folge die entsteht wenn wir von der Fibonacci-Folge nur jedes zweite Glied nehmen (SchrittlŠnge 2). Die Folge hat bei Nummerierung von unten nach oben die Rekursion:
(3)
Die senkrechten Spalten sind bei Nummerierung von unten nach oben Ausschnitte aus der Fibonacci-Folge mit SchrittlŠnge 3. Es gilt die Rekursion:
(4)
†ber Fibonacci-Teilfolgen der SchrittlŠnge k siehe (Walser 2012, S. 55-57).
Wir setzen die Fibonacci-Folge nach links das hei§t fŸr negative Indizes kompatibel mit (1) fort (Tab. 1):
n |
–6 |
–5 |
–4 |
–3 |
–2 |
–1 |
0 |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
|
–8 |
5 |
–3 |
2 |
–1 |
1 |
0 |
1 |
1 |
2 |
3 |
5 |
8 |
Tab. 1: Negative Indizes
Die Fibonacci-Zahlen mit negativen Indizes haben alternierende Vorzeichen.
Es ist:
(5)
Wir bauen eine Fibonacci-Mauer mit Fibonacci-Zahlen mit negativen Indizes in der Basis (Abb. 2). In der Basis haben die negativen Zahlen ein stŠrkeres Geweicht als die positiven Zahlen. Die Basissumme ist –12.
21
8 13
3 5 8
1 2 3 5
0 1 1 2 3
-1 1 0 1 1 2
-3 2 -1 1 0 1 1
-8 5 -3 2 -1 1 0 1
-21 13 -8 5 -3 2 -1 1 0
Abb. 2: ãNegativeÒ Fibonacci-Mauer
Wir sehen, dass wir bereits auf halber Hšhe aus den negativen Zahlen heraus sind. Das Element an der Spitze ist das grš§te Element in der ganzen Mauer und das Negative vom kleinsten Element.
In den SchrŠgen parallel zum Dach rechts haben wir Ausschnitte aus der (erweiterten) Fibonacci-Folge.
In den SchrŠgen parallel zum Dach links haben die Rekursion (2).
Die Abbildung 3 zeigt einen reduzierten Ausschnitt der Fibonacci-Mauer der Abbildung 1 in schwarz. In rot wurde ein passender Unterbau zugefŸgt.
55
21 34
8 13 21
3
5 8 13
1 2 3 5 8
0 1 1 2 3 5
-1 1 0 1 1 2 3
-3 2 -1 1 0 1 1 2
-8 5 -3 2 -1 1 0 1 1
Abb. 3: Unterbau
Wir sehen, dass sich die Fibonacci-Folge mit negativen Indizes entwickelt.
Das ist allerdings nicht die einzige Lšsung. Die Abbildung 4 zeigt eine weitere Lšsung. Dabei wurde willkŸrlich jeweils mit 7 begonnen. Die Rekursion (1) gilt nicht mehr.
55
21 34
8 13 21
3 5 8 13
1 2 3 5 8
0 1 1 2 3 5
7 -7 8 -7 9 -6 11
7 0 -7 15 -22 31 -37 48
7 0 0 -7 22 -44 75 -112 160
Abb. 4: Weitere Lšsung
Es ist klar, dass es unendlich viele Lšsungen gibt. Wir kšnnen jede Unterbauzeile mit einer beliebigen Zahl starten.
Wir fŠrben die Bausteine modulo k ein.
Die Abbildung 5.1 gibt den verwendeten Farbcode.
Abb. 5.1: Farbcode
Die Basis
lassen wir in den folgenden Beispielen von bis
laufen. Das
hat den Vorteil, dass 12 und 144 recht viele Teiler haben. Wenn die Modulzahl
ein Teiler von 12 ist, haben wir schwarz in allen Ecken.
Wir unterscheiden zwischen gerade (schwarz, 0) und ungerade (blau, 1).
Abb. 5.2: Modulo 2
Abb. 5.3: Modulo 3
Abb. 5.4: Modulo 4
Abb. 5.5: Modulo 5
Abb. 5.6: Modulo 6
Abb. 5.7: Modulo 7
Abb. 5.8: Modulo 8
Abb. 5.9: Modulo 9
Abb. 5.10: Modulo 10
Abb. 5.11: Modulo 11
Abb. 5.12: Modulo 12
In einigen Abbildungen 5.2 bis 5.11 fehlen einzelne Farben.
Es fŠllt auf, dass in der Abbildung 5.8 die rote Farbe fehlt.
Es gibt
kein mit
.
Mit brute force fŸr n = 0, ... , 100'000 verifiziert.
Die Folge
kann nur
Werte aus
annehmen.
Daher kšnnen Paare aufeinanderfolgender Folgenglieder
nur Werte
aus
annehmen.
Das sind 64 mšgliche Wertepaare. Nach dem Schubfachprinzip von Dirichlet (pigeonhole principle) muss sich das Start-Wertepaar
nach
spŠtestens 64 Schritten wiederholen. Dann fŠngt die Periode an. Wir brauchen
also nur die ersten 64 Folgenglieder von
durchzukŠmmen.
TatsŠchlich
wiederholt sich das Wertepaar schon eher
(Tab. 2). Die PeriodenlŠnge ist 11. In der Periode erscheint die Zahl 4 nicht.
n |
0 |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
8 |
9 |
10 |
11 |
12 |
13 |
|
0 |
1 |
1 |
2 |
3 |
5 |
0 |
5 |
5 |
2 |
7 |
1 |
0 |
1 |
Tab. 2: Modulo 8
In der Abbildung 5.11 fehlen die Farben Rot, Wei§ und Lila.
Vermutung:
Beweis analog 6.1.2. Wir haben die ersten 121 Werte zu untersuchen. Die Periode beginnt schon frŸher (Tab. 3).
n |
0 |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
8 |
9 |
10 |
11 |
|
0 |
1 |
1 |
2 |
3 |
5 |
8 |
2 |
10 |
1 |
0 |
1 |
Tab. 3: Modulo 11
In der Periode erscheint keine der Zahlen 4, 7, 9.
†ber Fibonacci-Zahlen modulo k siehe (Walser 2012, S. 71-75).
Literatur
Walser, Hans (2012): Fibonacci. Zahlen und Figuren. Leipzig, EAGLE, Edition am Gutenbergplatz. ISBN 978-3-937219-60-8.