Hans Walser, [20090524b]
Schnecke von Fibonacci
Die
Fibonacci-Rekursion wird verallgemeinert und auf Vektoren in der Ebene angewandt.
Es entstehen Kreise und logarithmische Spiralen.
Da die
Fibonacci-Rekursion (auch die von uns verwendete verallgemeinerte Rekursion)
linear ist, sind alle Folgevektoren Linearkombinationen der beiden
Startvektoren. Die Figur liegt also in der durch die beiden Startvektoren
aufgespannten Ebene. Daher kšnnen wir uns auf Vektoren in der Ebene
beschrŠnken.
Beispiel:
Wir arbeiten mit der Rekursion:
Mit den
Startvektoren und ergeben sich die
folgenden Vektoren, deren Spitzen auf einer logarithmischen Spirale liegen:
Logarithmische
Spirale
Warum
geht das so?
Wir
wŠhlen zwei beliebige Ortsvektoren und gleicher LŠnge
als Startvektoren. Weiter sei:
Dieser
Wert p ist also der Kosinus des Zwischenwinkels der
beiden Startvektoren. Nun bilden wir eine Vektorenfolge mit der
verallgemeinerten Fibonacci-Rekursion:
Wir
wŠhlen und . Damit ist , und wir haben die Rekursion:
Es sei der Endpunkt des
Ortsvektors . Das sieht dann so aus:
Die ersten
sieben Vektoren
Offensichtlich
sind die Vektoren gleich lang und haben gleiche Zwischenwinkel.
Der
Beweis ergibt sich unmittelbar aus folgender Figur.
Beweisfigur
In der
Regel geht es aber nicht ãaufÒ:
Es geht
nicht auf
ãAufgehenÒ
tut es genau dann, wenn der Zwischenwinkel in einem
rationalen VerhŠltnis zu steht.
Wir
wŠhlen und . Es ist also . Damit erhalten wir ein regelmŠ§iges Siebeneck.
RegelmŠ§iges
Siebeneck
Wir
wŠhlen und . Es ist also . Damit erhalten wir einen regelmŠ§igen Siebenstern.
Siebenstern
Wir
wŠhlen und . Es ist also . Damit erhalten wir einen anderen regelmŠ§igen Siebenstern.
Ein
anderer Siebenstern
Wir
wŠhlen und . Es ist also . Damit erhalten wir einen regelmŠ§igen Siebenstern, der zwar
gleich aussieht, aber einen anderen Eckendurchlauf hat.
Ecken in
anderer Reihenfolge durchlaufen
Was ergibt
sich, wenn die beiden Startvektoren und nicht die
gleiche LŠnge haben?
Wir
versuchen es mit den Startvektoren und . GegenŸber dem Eingangsbeispiel ist nun auch der
Zwischenwinkel und damit das p verŠndert. Das sieht
dann so aus:
Versuch
Wir
wetten ein Linsengericht, dass das nun eine Ellipse ist. Allerdings sehen wir,
dass es in diesem Beispiel nicht ãaufgehtÒ.
Wir normieren
die beiden Startvektoren auf die LŠnge 1. Wir machen das mit einer linearen
Abbildung, welche die beiden Startvektoren als Eigenvektoren und deren LŠngen
als Kehrwerte der zugehšrigen Eigenwerte hat. Nun sind wir in der Lage gleich
langer Startvektoren, wo sich ein Kreis (nun sogar der Einheitskreis) ergibt.
RŸckabbildung ergibt eine Ellipse, da die Rekursion linear und damit affin
invariant ist.
Man
beachte, dass der ma§gebliche Winkel zwischen den Startvektoren nicht verŠndert
wird, wohl aber die anderen Zwischenwinkel.
ãAufgehenÒ
tut es also nach wie vor genau dann, wenn der Winkel zwischen den Startvektoren
in einem rationalen VerhŠltnis zum vollen Winkel steht.
Wir
verwenden die Startvektoren und . FŸr den Zwischenwinkel finden wir:
Somit ist
, und es sollte nach 8 Schritten aufgehen. Wir erhalten die
Figur:
Affin
regulŠres Achteck
Eine
Figur, die mit einer linearen Abbildung aus einem regelmŠ§igen Achteck hervorgeht,
wir als affin regulŠres Achteck bezeichnet.
Wir
Šndern die Rekursion etwas ab. Beginnen tun wir wieder mit zwei beliebigen Startvektoren
und . Damit berechnen wir die Werte:
Wir
verwenden nun die Rekursion:
Mit den Startvektoren
und erhalten wir
folgende Figur.
Spirale
Es dŸrfte
sich um eine logarithmische Spirale handeln.
Wenn wir
den Startvektor mit dem Faktor auf die LŠnge
des zweiten Startvektors normieren,
erhalten wir mit der eingangs verwendeten Rekursion
einen
weiteren FŠchervektor gleicher LŠnge
im gleichen Winkelabstand (Situation des Kreises). Nun multiplizieren wir
diesen Vektor mit dem Faktor . Damit haben wir drei aufeinander folgende Vektoren mit dem
gleichen Winkelabstand, aber exponentiell wachsender LŠnge. Die Spitzen liegen
auf einer logarithmischen Spirale. FŸr die Rekursion hei§t das:
Die Frage
des ãAufgehensÒ ist wieder eine Frage des Zwischenwinkels. Mit den Startvektoren
und , welche den Zwischenwinkel 45¡ haben, ergibt sich:
Schnecke