Hans Walser, [20230736]
Goldener Schnitt
Kinematische Spielerei, welche zum Goldenen Schnitt führt.
Die Abbildung 1 zeigt fünf ähnliche rechtwinklige Dreiecke. Vier davon (grün, gelb, magenta, orange) sind sogar kongruent. Das fünfte Dreieck (hellblau) ist in der Regel kleiner oder größer.
Abb. 1: Kinematik
Wann genau ist auch das hellblaue Dreieck gleich groß, also zu den anderen kongruent? (Zwischenstopp in Abb. 1, Abb. 2).
Abb. 2: Fünf kongruente Dreiecke
Zunächst eine Vorbereitung. Wir passen den Umriss der allgemeinen Figur in ein Koordinatensystem ein (Abb. 3). Der Kreis ist der Einheitskreis. Die beiden relevanten Punkte auf der x-Achse haben die x-Koordinaten p und q.
Abb. 3: Koordinatensystem
Nun färben wir neue rechtwinklige Dreiecke ein (grau und lila in Abb. 4). Das graue Dreieck hat die lange Kathete p und das lila Dreieck die kurze Kathete q.
Abb. 4: Graues und lila Dreieck
Wir spiegeln das lila Dreieck am Kreismittelpunkt (Abb. 5).
Abb. 5: Spiegelung am Kreismittelpunkt
Die beiden Dreiecke bilden nun zusammen ein großes rechtwinkliges Dreieck. Es hat die Hypotenusenabschnitte p und q und die Höhe 1.
Nach dem Höhensatz ist pq = 1. Somit sind p und q Kehrwerte voneinander, also q = 1/p.
Dieses Prozedere wird manchmal als Spiegelung am Einheitskreis bezeichnet.
Die vier ohnehin schon kongruenten Dreiecke haben die Hypotenusenlänge 1. Dies muss für unser Problem nun auch für das hellblaue Dreieck gelten, also:
p – q = 1
Wegen q = 1/p ergibt sich:
p – 1/p = 1
Wir erhalten daraus die quadratische Gleichung:
p2 – p – 1 = 0
Die für uns relevante Lösung ist p = Φ, also der Goldene Schnitt. In die
Lösungsfigur (Abb. 6) können wir passend Major und Minor einzeichnen.
Abb. 6: Goldener Schnitt
Weblink
Hans Walser: Goldener Schnitt
http://www.walser-h-m.ch/hans/Miniaturen_Uebersicht/Goldener_Schnitt/index.html