Hans Walser, [20130429a]

Die Herzkurve und die Mšndchen des Hippokrates

1        Parameterdarstellung der Herzkurve

Die Kardioide entsteht durch Abrollen des gelben Kreises auf dem grźnen (Abb. 1).

                                                                  (1)

 

 

Abb. 1: Kardioide


2        Extrempunkte

2.1      Hoch- und Tiefpunkte

Aus

                                                                                     (2)

 

 

ergibt sich . Dies fźhrt zu den Punkten:

                                                                                   (3)

 

 

2.2      Links- und Rechtspunkte

Aus

                                                                                     (4)

 

 

ergibt sich . Dies fźhrt zu den Punkten:

                                                                                     (5)

 

 

Die Extrempunkte liegen auf einem Dreiecksraster (Abb. 2). Sie gehšren der Reihe nach zu den Parameterwerten .

Abb. 2: Extrempunkte

3        BogenlŠngen

3.1      Gesamte BogenlŠnge

Es ist:

                                                                                                    (6)

 

Damit wird:

                                                                                                   (7)

 

 

Mit der Substitution  erhalten wir:

                                                           (8)

 

 

 

Bemerkenswert ist das ganzzahlige Resultat.

3.2      BogenlŠngen zwischen den Extrempunkten

Wir berechnen die in der Abbildung 3 eingezeichneten BogenlŠngen a, b und c.

Abb. 3: BogenlŠngen

Wir erhalten:

                                                       (9)

 

 

 

 

 

Vor allem die BogenlŠnge von a ist bemerkenswert. Es ist ein Viertel der gesamten BogenlŠnge.

4        Quadratraster

Im Quadratraster finden wir 4 Rasterpunkte auf der Kardioide (Abb. 4). Diese gehšren zu den Parameterwerten .

Abb. 4: Im Quadratraster

Fźr die eingezeichneten BogenlŠngen erhalten wir:

                                                      (10)

 

 

 

Weiter ist:

                                                                                       (11)

 

 

Wir haben also Steigungswinkel von .

5        Die Mšndchen des Hippokrates

5.1      Der Klassiker

Die Abbildung 5 zeigt einen Klassiker der Schulgeometrie (vgl. [Heinrich / Schmitz / Walser 1999]).

Abb. 5: Die Mšndchen des Hippokrates: Rot = Cyan

Die Mšndchen sind durch den Thaleskreis des rechtwinkligen Dreiecks innen und durch Thaleskreise źber den Katheten au§en berandet. Die Summe der MšndchenflŠchen ist gleich gro§ wie die DreiecksflŠche.

Fźr die folgenden Feststellungen fehlen mir die Beweise.


5.2      Die Kardioide

Das Mšndchen links berźhrt unsere Kardioide (Abb. 6).

Abb. 6: Mšndchen und Kardioide


Entsprechend berźhrt das andere Mšndchen die gespiegelte Kardioide (Abb. 7).

Abb. 7: Gespiegelte Kardioide


Die Kardioide ist die Enveloppe der auf den Katheten aufgesetzten Thaleskreise (Abb. 8).

Abb. 8: Enveloppe


5.3      SonderfŠlle

In einem rechtwinkligen Dreieck mit Winkeln von 30ˇ und 60ˇ berźhren die Mšndchen Extrempunkte der Kardioiden (Abb. 9).

Abb. 9: Sonderfall 30ˇ und 60ˇ


Im rechtwinklig gleichschenkligen Dreieck passt die Sache in den Quadratraster (Abb. 10).

Abb. 10: Sonderfall rechtwinklig gleichschenkliges Dreieck

 

Literatur

[Heinrich / Schmitz / Walser 1999]    Heinrich, Frank / Michael Schmitz / Hans Walser: Verallgemeinerungen der ÓMšndchen des HippokratesÓ. MNU Der mathematische und naturwissenschaftliche Unterricht 52/5, 1999, 264-270.