Hans Walser, [20230753]
Hochgoldenes Rechteck
Ein Rechteck im Umfeld des Goldenen Schnittes
Es sei Φ = (1+√5)/2 ≈ 1.618 der Goldene Schnitt.
Unter dem Hochgoldenen Rechteck (ad-hoc-Bezeichnung, man möge mir die überbordende Blumigkeit der Bezeichnung verzeihen) verstehen wir das Rechteck mit dem Seitenverhältnis Φ:(1/ Φ) (Abb. 1).
Abb. 1: Hochgoldenes Rechteck
Φ:(1/ Φ) = Φ2:1 = (1 + Φ):1 ≈ 2.618:1
Das Hochgoldene Rechteck ist also ziemlich lang.
Unter dem (gewöhnlichen) Goldenen Rechteck verstehen wir das Rechteck mit dem Seitenverhältnis des Goldenen Schnittes, also Φ:1.
Aus dem Goldenen Rechteck erhalten wir das Hochgoldene Rechteck wie folgt.
Wir können an einer Schmalseite des Goldenen Rechteckes ein Quadrat ansetzen (Abb. 2).
Abb. 2: Ansetzen eines Quadrates
Wir können an den beiden Längsseiten eines (hochkant stehenden) Goldenen Rechteckes je ein Quadrat ansetzen (Abb. 3).
Abb. 3: Ansetzen von zwei Quadraten
Die Abbildung 4 zeigt eine Konstruktion mit einem rechtwinkligen Dreieck. Es hat das Kathetenverhältnis des Goldenen Schnittes, also Φ:1.
Abb. 4: Rechtwinkliges Dreieck
Wir passen unter der Hyperbel y = 1/x ein Quadrat mit einer Ecke im Koordinatennullpunkt ein (hellblau in Abb. 5.1). Rechts daneben passen wir ein zweites Quadrat ein (gelb).
Abb. 5.1: Einpassen von Quadraten
Das achsenparallele Rechteck mit einer Ecke im Koordinatennullpunkt und der diametralen Ecke in der oberen rechten Ecke des zweiten (gelben) Quadrates ist ein Hochgoldenes Rechteck (Abb. 5.2).
Abb. 5.2: Hochgoldenes Rechteck
Im regelmäßigen Dodekaeder finden wir Gerüste von drei paarweise orthogonalen Hochgoldenen Rechtecken (Abb. 6.1).
Abb. 6.1: Im Dodekaeder
Es gibt insgesamt fünf solcher Gerüste (Abb. 6.2). Somit gibt es im Dodekaeder insgesamt 15 Hochgoldene Rechtecke.
Abb. 6.2: Fünfzehn Gerüste im Dodekaeder
Im rechtwinkligen Dreieck mit den Hpotenusenabschnitten Φ und 1/ Φ (Abb. 7) hat das aus diesen Abschnitten gebildete Hochgoldene Rechteck den Flächeninhalt 1, wie das Höhenquadrat (Höhensatz).
Abb. 7: Flächengleichheit
Wir versuchen, die Flächengleichheit durch gemeinsames Ausschöpfen zu zeigen. Wenn wir dies mit Goldenen Rechtecken (nun also gewöhnliche Goldene Rechtecke, in den Abbildungen 8 und 9 golden und grün gezeichnet) versuchen, bleibt nach dem ersten Schritt eine Figur übrig (grau), welche wiederum aus einem Hochgoldenen Rechteck und einem Quadrat besteht.
Abb. 8: Erster Ausschöpfungsschritt
Wir sind also sozusagen zurück auf Platz eins und können das Verfahren ad infinitum (in alle Ewigkeit) fortsetzen (Abb. 9).
Abb. 9: Endloses Ausschöpfen
Es geht allerdings einfacher. Die Abbildung 10 zeigt eine gemeinsame Zerlegung, welche mit nur vier Teilen auskommt, von denen erst noch zwei und zwei kongruent sind. Allerdings müssen wir mit schrägen Linien arbeiten.
Abb. 10: Gemeinsame Zerlegung
Weblink
Hans Walser: Miniaturen: Goldener Schnitt
http://www.walser-h-m.ch/hans/Miniaturen_Uebersicht/Goldener_Schnitt/index.html