Hans Walser, [20120318]
HŸpfen
Wir nehmen einen
beliebigen Text mit einigen Zeilen.
Am
Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wŸst und leer, und es war
finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser.
Text
Nun markieren wir das
erste Wort, zum Beispiel mit blauer Farbe. Wir zŠhlen die Anzahl der Buchstaben
dieses Wortes (in unserem Beispiel 2) und hŸpfen die gleiche Anzahl Wšrter
weiter, wo wir wieder markieren. Nun zŠhlen wir wieder die Buchstaben und
hŸpfen die gleiche Anzahl Wšrter weiter. Und so weiter und so fort. Wo landen
wir?
Am Anfang
schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wŸst
und leer, und es war finster
auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte
auf dem Wasser.
Blauer Weg
Was geschieht, wenn wir
erst beim zweiten Wort starten?
Am Anfang
schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wŸst und leer, und
es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser.
Roter Weg
Wir sehen, dass wir in
unserem Beispiel wieder beim Wort Gottes
enden.
Beim dritten Wort
starten hat wenig Sinn, weil wir da gleich in den blauen Weg einsteigen.
Wenn wir beim vierten
Wort starten, enden wir wieder beim Wort Gottes
(grŸner Weg)
Am
Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wŸst
und leer, und es war finster
auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte
auf dem Wasser.
GrŸner Weg
Auch wenn wir beim
fŸnften Wort starten, enden wir beim Wort Gottes
(rosa Weg).
Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wŸst und leer,
und es war finster auf der Tiefe; und der
Geist Gottes schwebte auf dem Wasser.
Rosa Weg
Enden wir immer beim
Wort Gottes?
Das erste Startwort,
bei welchem wir bei einem anderen Wort enden, ist das Wort war in der zweiten Zeile (oranger Weg).
Am Anfang schuf Gott Himmel und
Erde. Und die Erde war wŸst und leer, und es war
finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte
auf dem Wasser.
Oranger Weg
Gibt es weitere
Startwšrter, deren Weg nicht beim Wort Gottes
endet?
Wie ist es bei einem
lŠngeren Text?
Im folgenden Beispiel
gibt es drei durchgehend verschiedene Wege.
Bla
bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla
bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla
bla bla bla bla bla bla bla.
Es gibt drei
verschiedene Wege
Wir starten in einem
beliebigen Text mit dem ersten Wort und erhalten so einen Weg, den wir als
blauen Weg bezeichnen. Nun schŠtzen wir die Wahrscheinlichkeit ab, bei einem
anderen Startwort (roter Weg) nicht auf
den blauen Weg aufzufahren. Es zeigt sich, dass diese Wahrscheinlichkeit klein
ist.
Es sei n die Anzahl der im Text vorkommenden Wšrter, m die maximal vorkommende WortlŠnge.
Einen zweiten (roten)
Weg starten wir beim Wort Nr. k. Der
rote Weg hat also Schritte.
FŸr die AbschŠtzung der
Wahrscheinlichkeit treffen wir die Annahme, die WortlŠngen im Text seien
gleichverteilt. Diese Annahme ist bei einem realen Text nicht erfŸllt, die
kurzen Wšrter sind hŠufiger als Wšrter in der NŠhe der maximalen WortlŠnge.
Dieser reale Sachverhalt verschŠrft aber die nachfolgende AbschŠtzung.
Die Wahrscheinlichkeit,
dass wir im roten Weg nach einem Schritt nicht auf den blauen Weg auffahren, ist .
Die Wahrscheinlichkeit,
dass wir auf dem ganzen roten Weg nicht auf den blauen Weg auffahren, ist . Wenn wir k
festhalten und , ergibt sich fŸr diese Wahrscheinlichkeit der Grenzwert
null.
Wir werfen (gleiche)
MŸnzen und bringen sie auf eine Reihe. Wir wŠhlen eine StartmŸnze. Falls sie Kopf zeigt, gehen wir eine MŸnze weiter, andernfalls zwei
MŸnzen.
Die Abbildung zeigt ein
Beispiel mit zwei verschiedenen StartmŸnzen (blauer Weg und roter Weg).
Blauer Weg und roter Weg
Ist es Ÿberhaupt
mšglich, dass es zwei Wege gibt, die nicht bei derselben MŸnze enden?
Mit einiger †berlegung
finden wir, dass das nur mšglich ist, wenn wir ausschlie§lich MŸnzen mit Zahl haben. Sobald ein Kopf erscheint, gibt es ab der folgenden MŸnze nur noch
einen Weg.
Zwei verschiedene Wege
Bei n MŸnzen ist die Wahrscheinlichkeit dazu , also sehr klein.
Das Beispiel findet
sich im Mathematikum in Gie§en.
Wir wŸrfeln und setzen
die geworfenen WŸrfel zu einer Reihe zusammen. Dann wŠhlen wir einen
StartwŸrfel und rŸcken dessen Augenzahl weiter.
Wir enden fast immer
beim gleichen WŸrfel.
Es ist aber durchaus
mšglich, dass es zwei Wege mit verschiedenem EndwŸrfel gibt. Dies ist zum
Beispiel dann der Fall, wenn alle WŸrfel dieselbe Augenzahl (grš§er als 1)
zeigen.