Hans Walser, [20241026]
Inkreise
Spielerei mit Inkreisen
Falsche Vermutungen
In ein Rechteck mit der Länge s = √2 – 1 + √(–1 + 2√2) ≈ 1.766407011 und der Höhne h =1 zeichnen wir zwei Viertelkreise (Abb. 1). Die Viertelkreise haben also den Radius 1.
Abb. 1: Rechteck mit zwei Viertelkreisen
Die Viertelkreise unterteilen das Rechteck in vier Gebiete.
Gesucht sind die Inkreise dieser vier Gebiete (Abb. 2). Dabei muss auch die Frage geklärt werden, ob die beiden Vierecke tatsächlich einen Inkreis haben.
Abb. 2: Inkreise
Wir zeichnen zunächst nur einen Viertelkreis und seinen Inkreis (blau in Abb. 3).
Abb. 3: Inkreis im Viertelkreis
Da der Viertelkreis den Radius 1 hat, ergibt sich für den Radius r3 des blauen Inkreises die Bedingung:
r3 + r3√2 = 1
Damit wird:
r3 = √2 – 1 ≈ 0.414
Wir müssen nun noch zeigen, dass der blaue Inkreis auch den anderen Viertelkreis berührt. Dazu arbeiten wir mit dem in der Abbildung 4 eingezeichneten blauen rechtwinkligen Dreieck.
Abb. 4: Berührung mit dem zweiten Viertelkreis
Das blaue rechtwinklige Dreieck hat die lange Kathete s – r3 und die kurze Kathete r3. Einsetzen der gegebenen beziehungsweise bekannten Daten für s und r3 liefert für die Hypotenuse c mit dem Satz des Pythagoras mit einiger Rechnung:
c2 = (s – r3)2 + r32
c2 = (√2 – 1 + √(–1 + 2√2) – (√2 – 1))2 + (√2 – 1)2
c2 = 2
c = √2
Das Resultat ist bemerkenswert. Weiter ist:
c = 1 + √2 – 1
c = 1 + r3
Damit berührt der blaue Inkreis auch den zweiten Viertelkreis.
Der Autor ist natürlich umgekehrt vorgegangen: er hat die Länge s des Rechteckes so bestimmt, dass der zweite Viertelkreis berührt wird.
Für den Radius r1 des roten Inkreises unten Mitte (Abb. 5) arbeiten wir mit dem eingezeichneten roten rechtwinkligen Dreieck.
Abb. 5: Inkreis unten Mitte
Das rote rechtwinklige Dreieck unten Mitte hat die Hypotenuse 1 – r1 und die Katheten r1 sowie ½ s. Damit erhält man mit einiger Rechnung:
r1 = 1/4 + ((–√2 + 1) √(2√2 – 1))/4 ≈ 0.101
Für den Radius r2 des magenta Inkreises oben Mitte (Abb. 6) arbeiten wir mit dem eingezeichneten magenta rechtwinkligen Dreieck.
Abb. 6: Inkreis oben Mitte
Das magenta rechtwinklige Dreieck unten Mitte hat die Hypotenuse 1 + r2 und die Katheten 1 – r2 sowie ½ s. Damit erhält man:
r2 = 1/8 + ((√2 – 1)√(2√2 – 1))/8 ≈ 0.195
Es ist:
r1 + 2 r2 = ½
Das heißt, dass wir zwischen den roten Inkreis unten Mitte und den magenta Inkreis oben Mitte exakt einen weiteren Kreis mit dem Radius r2 einpassen können (magenta in Abb. 7).
Abb. 7: Ein weiterer Kreis
Die Zeichnung (Abb. 7) suggeriert zwei Vermutungen:
(1) Die Mittelpunkte des neu eingepassten magenta Kreises und der beiden blauen Inkreise liegen auf einer Geraden.
(2) Die bauen Inkreise und der magenta Inkreis oben Mitte berühren sich, und zwar auf den Viertelkreisen.
Abb. 8: Falsche Vermutungen
Beide Vermutungen sind falsch (Falsifikation durch Nachrechnen).