Hans Walser, [20210531], [20210607]

Paraboloid-Stern

1   Worum geht es?

Der Paraboloid-Stern, das Rhombendodekaeder, das Oktaeder und das Oktaeder mit dualem WŸrfel haben in allen drei Rissen dieselbe Kontur.

2   Paraboloid

2.1  Definition

Das einschalige Paraboloid (Abb. 1 und 2) ist der Funktionsgraf von

 

                                                            (1)

 

 

 

bei gleicher Skalierung auf allen drei Koordinatenachsen.

Abb. 1: Paraboloid

Man beachte, dass die positive x-Achse nach rechts vorne und die positive y-Achse nach rechts hinten verlaufen.

Abb. 2: Paraboloid

FŸr das Paraboloid erhalten wir das Volumen:

 

                                                                                          (2)

 

 

 

 

2.2  Ebene Schnitte

Senkrechte Schnitte parallel zur x-Achse sind Geraden (Abb. 3). Wir haben also eine Geradenschar. Die FlŠche ist eine RegelflŠche. Ihre Gau§sche FlŠchenkrŸmmung ist negativ. Die FlŠche kann daher nicht in die Ebene abgewickelt werden.

Aus SymmetriegrŸnden gibt es noch eine zweite Geradenschar auf der FlŠche, nŠmlich die senkrechten Schnitte parallel zur y-Achse.

Abb. 3: Senkrechte Schnitte

2.3  Niveaulinien

Die Niveaulinien sind gleichseitige Hyperbeln (Abb. 4 und 5).

Abb. 4: Niveaulinien

 

Abb. 5: Sicht von oben

2.4  Risse

Die Abbildung 6 gibt Grund-, Auf- und Seitenriss des Paraboloides der Abbildung 1.

Abb. 6: Risse

3   Eine schiefe Pyramide

Die schiefe Pyramide der Abbildungen 7 und 8 hat dieselben Eckpunkte wie der in der Abbildung 1 gegebene Kšrper. Sie hat eine quadratische GrundflŠche und die Spitze senkrecht Ÿber einer Quadratecke.

Abb. 7: Schiefe Pyramide

Die Pyramide fŸllt volumenmŠ§ig genau einen Drittel des in der Abbildung 7 eingezeichneten KoordinatenwŸrfels. Dies kann wie folgt eingesehen werden:

Geometrische †berlegung: Wir kšnnen je eine Pyramide  mit dem Einheitsquadrat in der x,y-Ebene (Abb. 7), in der y,z-Ebene und in der zx-Ebene bauen. Diese drei Pyramiden fŸllen den EinheitswŸrfel lŸckenlos und Ÿberlappungsfrei.

Rechnung: Die NiveauflŠchen der Pyramide der Abbildung 7 auf der Hšhe z sind Quadrate mit der SeitenlŠnge (1 – z). Daher ergibt sich das Volumen:

 

                                                                                                 (3)

 

 

 

Abb. 8: Schiefe Pyramide

Die drei Risse (Abb. 9) haben dieselben Konturen wie die Risse der Abbildung 6.

Abb. 9: Risse

4   Zusammensetzungen

4.1  Vier Paraboloide

Wir setzen vier Paraboloide der Abbildung 1 zusammen (Abb. 10 und 11).

Abb. 10: Vier Paraboloide

Wegen (2) haben diese vier Paraboloide zusammen das Volumen 1.

Abb. 11: Vier Paraboloide

Die Abbildung 12 zeigt die drei Risse.

Abb. 12: Risse

4.2  Vier schiefe Pyramiden

Nun machen wir dasselbe Spielchen mit schiefen Pyramiden der Abbildung 7. Wir erhalten eine gerade Pyramide (Abb. 13 und 14).

Abb. 13: Pyramide

Wegen (3) hat diese Pyramide das Volumen  .

Abb. 14: Pyramide

Diese Pyramide ist ein alter Bekannter. Wir kšnnen einen WŸrfel vom Mittelpunkt aus in sechs Pyramiden er Abbildung 13 zerlegen (Abb. 15). Die Hšhe der Pyramide ist daher halb so gro§ wie die KantenlŠnge am Boden. Die SeitenflŠchen haben gegenŸber dem Boden einen Neigungswinkel 45¡.

Abb. 15: Pyramide im WŸrfel

Die Abbildung 16 gibt die Risse der Pyramide.

Abb. 16: Risse

Wir sehen die gleichen Konturen wie bei der Abbildung 12.

5   Auf dem WŸrfel

5.1  Paraboloid

Wir kšnnen die vier Paraboloide der Abbildung 10 auf einen WŸrfel setzen (Abb. 17).

Abb. 17: Auf dem WŸrfel

NatŸrlich kšnnen wir auf allen sechs Seiten des WŸrfels vier Paraboloide ansetzen. Dies ergibt den Paraboloid-Stern (Abb. 18 und 19). Er hat 14 Spitzen.

Abb. 18: Paraboloid-Stern

Das Volumen des Paraboloid-Sterns setzt sich aus den Volumina des WŸrfels und der angesetzten Pyramiden zusammen. Wegen (2) ergibt sich das Gesamtvolumen 14.

Abb. 19: Paraboloid-Stern

Die Abbildung 20 zeigt die drei Risse. Worin unterscheiden sich die drei Risse?

Abb. 20: Risse

5.2  Rhombendodekaeder

Dasselbe Spielchen mit der Pyramide der Abbildung 13 gibt das sogenannte Rhombendodekaeder (Abb. 21 und 22). Die zwšlf SeitenflŠchen sind Rhomben, in unserem Beispiel durch die lange Diagonale farblich zweigeteilt. Das Rhombendodekaeder ist die konvexe HŸlle des Paraboloid-Sternes.

Abb. 21: Rhombendodekaeder

Wegen (3) ist das Gesamtvolumen 16, also das Doppelte des WŸrfelvolumens.

Abb. 22: Rhombendodekaeder

Die Abbildung 23 zeigt die drei Risse. Wegen der offenbar nicht optimalen Beleuchtung sind nicht alle Binnenkanten erkennbar.

Abb. 23: Risse

Wir haben dieselben Konturen wie in der Abbildung 20.

6   Weitere Beispiele

6.1  Oktaeder

Abb. 24: Oktaeder

Abb. 25: Oktaeder

Abb. 26: Risse

 

6.2  Oktaeder mit dualem WŸrfel

Abb. 27: Oktaeder mit dualem WŸrfel

Abb. 28: Oktaeder mit dualem WŸrfel

Das Oktaeder mit dualem WŸrfel hat als konvexe HŸlle das Rhombendodekaeder.

Abb. 29: Risse

Die Risse der Abbildungen 20 (Paraboloid-Stern), 23 (Rhombendodekaeder), 26 (Oktaeder) und 29 (Oktaeder mit dualem WŸrfel) haben alle dieselben Konturen.

 

Websites

Hans-JŸrgen Elschenbroich: Konoid

https://www.geogebra.org/m/y57fhddh

Hans-JŸrgen Elschenbroich: Konoid 2

https://www.geogebra.org/m/gqfnnhfe

Hans-JŸrgen Elschenbroich: Konoidmantel

https://www.geogebra.org/m/y57fhddh

Hans Walser: Dreitafelprojektion

http://www.walser-h-m.ch/hans/Miniaturen/D/Dreitafelprojektion/Dreitafelprojektion.htm

Hans Walser: Hyperboloid-Stern

http://www.walser-h-m.ch/hans/Miniaturen/H/Hyperboloid-Stern/Hyperboloid-Stern.htm

Hans Walser: Pyramidoid

http://www.walser-h-m.ch/hans/Miniaturen/P/Pyramidoid/Pyramidoid.htm

Hans Walser: Rohrpost

http://www.walser-h-m.ch/hans/Miniaturen/R/Rohrpost/Rohrpost.htm

Hans Walser: SphŠroid

http://www.walser-h-m.ch/hans/Miniaturen/S/Sphaeroid/Sphaeroid.htm