Hans Walser, [20110129a]
Pentagramma mirificum
Anregung: [Heinrich
2010]
Ein Pentagramma
mirificum ist ein sphŠrisches Pentagramm mit rechten Winkeln an den Spitzen.
Die Abbildung zeigt ein Beispiel in stereografischer Projektion. Der blaue Kreis
ist der Hauptkreis (Bild des €quators in Standarddisposition).
Pentagramma mirificum
Bezeichnungen
Wegen der rechten
Winkel bei C und D ist ein Pol zu a. Daher haben die Bšgen
,
,
und
alle die LŠnge
. Analog fŸr die Ÿbrigen vier Seiten des Pentagramms.
Wir beginnen mit einem
bei A rechtwinkligen Dreieck .
Erster Schritt
Nun zeichnen wir . Der Schnittpunkt mit dem Gro§kreis
sei D, der Schnittpunkt mit dem Gro§kreis
sei
und der
Schnittpunkt mit dem Gro§kreis
sei E. Es ergeben sich die beiden rechten Winkel bei D und E.
Zweiter Schritt
Als letztes zeichnen
wir . Wir erhalten die Schnittpunkte und rechten Winkel gemЧ
Abbildung. Damit ist das Pentagramma mirificum komplett.
Dritter und letzter
Schritt
Als Folge der rechten
Winkel sind der Gro§kreis
,
der Gro§kreis
und
der Gro§kreis
.
Wir haben eine
erstaunliche fŸnfteilige Schlie§ungsfigur.
In der folgenden
Abbildung sind auch noch das Pentagramm eingezeichnet.
Dieses Pentagramm hat die SeitenlŠnge
.
Kleines Pentagramm
Die Abbildung zeigt das
regelmЧige Pentagramma mirificum.
RegelmЧiges Pentagramma
mirificum
FŸr die eingezeichneten
BogenlŠngen x und y gilt zunŠchst:
Der sphŠrische
Pythagoras liefert . Damit erhalten wir:
Damit wird:
Uns interessiert nur
die reelle Lšsung, also . Hier erscheint der goldene Schnitt (vgl. [Walser 2009]).
Mit der Bezeichnung erhalten wir:
Wegen folgt:
Wir fŸhren nun auch
noch die inneren Diagonalen ein.
Diagonalen und
Bezeichnungen
Auf Grund der
PolaritŠtsbeziehungen erscheinen x und y nun auch als Winkel. Diese sind in der Abbildung
blau markiert. Wir berechnen z und
w. Der Sinn dieser fŸrchterlichen
Rechungen ist, nachher ein handfestes Modell zu bauen.
Im Dreieck erhalten wir mit
dem Winkel-Kosinus-Satz:
Mit dem
Seiten-Kosinus-Satz ergibt sich weiter:
Im Dreieck ergibt sich mit
dem Seiten-Kosinus-Satz:
FŸr ein Streifenmodell
(vgl. [Walser 2010]) brauchen wir Streifen nach folgendem Ma§muster. Dabei ist ,
,
und
.
Vom ersten Streifentyp
(rot) benštigen wir 5 Exemplare, diese Streifen beranden das regelmЧige
Pentagramma mirificum. Vom zweiten Streifentyp (schwarz) benštigen wir ebenfalls
5 Exemplare, diese Streifen bilden die Diagonalen. Der dritte Streifen (blau)
kann optional fŸr den Hauptkreis (€quator) verwendet werden, wir benštigen nur
ein Exemplar.
Wir erhalten damit je
ein regelmЧiges Pentagramma mirificum auf jeder HalbsphŠre. Wenn wir nur eine
HalbsphŠre mit einem regelmЧigen Pentagramma mirificum haben wollen, brauchen
wir von den roten und schwarzen Streifen nur je die HŠlfte.
Streifenmuster
Die folgende Abbildung
zeigt die obere HalbsphŠre in stereografischer Projektion.
Ober HalbsphŠre
Die folgenden
Abbildungen zeigen ein Halbkugelmodell. Das Penatgramma mirificum wird durch
gelbe Streifen gebildet. Die Diagonalen sind schwarz und der €quator grŸn.
Zuerst ein SchrŠgbild und dann ein Bild von ganz oben.
Halbkugelmodell
Instruktiv ist auch ein
Blick ins Innere der Halbkugel.
Sicht von innen
Literatur
[Heinrich 2010] Heinrich, Frank: Pentagrammafigurationen. MU Der Mathematikunterricht. Elemente nichteuklidischer Geometrien. Jahrgang 56. Heft 6. Dezember 2010. Friedrich Verlag, Seelze. S. 39-52.
[Walser 2009] Walser, Hans: Der Goldene Schnitt. 5., bearbeitete und erweiterte Auflage. Mit einem Beitrag von Hans Wu§ing Ÿber populŠrwissenschaftliche Mathematikliteratur aus Leipzig. Edition am Gutenbergplatz, Leipzig 2009. ISBN 978-3-937219-98-1
[Walser 2010] Walser, Hans: Handgreifliche Modelle der Kugelgeometrie und der hyperbolischen Geometrie. MU Der Mathematikunterricht. Elemente nichteuklidischer Geometrien. Jahrgang 56. Heft 6. Dezember 2010. Friedrich Verlag, Seelze. S. 28-37.