Hans Walser, [20190627]
Quibla
Anregung: Vortrag von Ph. U., F.
Berechnung der Quibla, das hei§t der Richtung des Gro§kreisbogens nach Mekka.
Kaaba in Mekka, Koordinaten: 21¡ 25Õ 21ÕÕ N, 39¡ 49Õ 34ÕÕ E
Umrechnung ins Bogenma§: 0.37389316 N, 0.69509677 E
Standortkoordinaten: phi, lambda
Wir arbeiten mit dem sphŠrischen Dreieck ABC, wobei:
A = Standort
B = Kaaba in Mekka
C = Nordpol
Die Abbildung 1 skizziert die Situation.
Abb. 1: Situation
Aus den
geografischen Breiten von Mekka und dem Standort lassen sich a und b berechnen (ErgŠnzung auf ¹/2). Die Differenz der geografischen
LŠngen ergibt .
Gesucht
ist .
Die passende Formel (siehe Formelsammlung) ist:
Dies kann umgeformt werden zu:
Die Richtung wird auf einem Kompass angegeben.
Koordinaten: 49.256577 N, 7.045378 E
Wir erhalten das Azimut 125.1277¡ (Abb. 2).
Abb. 2: SaarbrŸcken
Koordinaten: 21¡ 25Õ 21ÕÕ N, 10¡ 49Õ 34ÕÕ E
Wir erhalten das Azimut 84.6040¡ (Abb. 3). Die Richtung geht also nicht genau nach Osten, sondern ãoben durchÒ. Genau nach Osten wŠre ein Breitenkreis, aber kein Gro§kreis.
Abb. 3: Gleiche geografische Breite wie Mekka
Harwan Garden, Koordinaten: 34¡09'34.9"N 74¡54'13.8"E. Wir befinden uns nšrdlich und šstlich von Mekka.
Wir erhalten aber formelmЧig das Azimut 76.7934¡ (Abb. 4).
Abb. 4: …stlich von Mekka?
Das irritiert, denn der grŸne Pfeil sollte nach Westen zeigen. Wir sind hier in der klassischen Tangensfalle. Der Tangens und der Kotangens haben einen sehr eingeschrŠnkten BijektivitŠtsbereich. Man muss mit Zusatzbedingungen (Vorzeichen) allenfalls 180¡ addieren. Man kann es aber auch so sehen: Es wird hier der gro§e Gro§kreisbogen, also der ãhintenherumÒ, gewŠhlt.
Auf einer
Karte in stereografischer Projektion kann die Qibla bestimmt werden wie folgt
(Abb. 5).
Abb.
5: Grafische Bestimmung
á
Diametraler Punkt zu Mekka (im
Prinzip Spiegelung am Hauptkreis, aber auf
die andere Seite)
á
(Planimetrischer)
Kreis durch Standort, Mekka und diametralen Punkt von
Mekka. Dies ist das stereografische Bild des gesuchten Gro§kreises.
á
Da die stereografische Projektion
winkeltreu (conformal) ist, kann der Winkel zum Meridian durch den Standort
abgelesen werden.
Das
Kartenbild ist nicht erforderlich. Bei Kenntnis von phi und lambda kann die
Position in der stereografischen Projektion gemЧ Abbildung 6 eingezeichnet
werden.
Abb.
6: Konstruktion in der stereografischen Projektion
Seiten-Cosinus-Satz
Winkel-Cosinus-Satz
Sinus-Satz
Cotangens-Satz, erste Gruppe
Cotangens-Satz, zweite Gruppe
Websites
Kartenprojektionen
http://swai.ethz.ch/swaie/MapProjector/MapProjector.de.html