Hans Walser, [20141214], [20150107]
Quadrate im Schachbrett
Anregung: Lange, Diemut (2014) und Rott, Benjamin (2014)
Idee: Mason, J, Burton, L., & Stacey, K. (1982/2010)
Wie viele Quadrate gibt es im Schachbrett (Abb. 1)?
Abb. 1: Schachbrett
Wir beschrŠnken uns auf das, was wir schwarz auf wei§ vor Augen haben: Das kleine schwarze Quadrat und das gro§e Rahmenquadrat. Also zwei Quadrate.
Wir kšnnen beliebige Quadrate einzeichnen. Die Abbildung 2 zeigt ein Beispiel in rot.
Abb. 2: Beliebiges Quadrat
So gesehen, gibt es unendliche viele Quadrate im Schachbrett.
Die Eckpunkte der Quadrate sollen auf Gitterlinien des Schachbrettes liegen. Die Abbildung 3 zeigt ein Beispiel.
Abb. 3: Quadratecken auf Gitterlinien
Unter dieser Restriktion gibt es immer noch unendlich viele Quadrate.
Anders wird die Sache, wenn wir die Quadratecken auf Gitterpunkte legen wollen (Abb. 4).
Abb. 4: Quadratecken in Gitterpunkten
Da wir im Schachbrett und auf seinem Rand insgesamt 81 Gitterpunkte haben, gibt es nur noch endlich viele Quadrate. TatsŠchlich gibt es in einem quadratischen n✕n-Gitter genau
Quadrate mit den Ecken in den Gitterpunkten. In unserem Fall sind das
Quadrate.
Die Abbildung 5 illustriert, wie ein Turm in vier ZŸgen ein Quadrat hinlegen kann.
Abb. 5: Der Turm zeichnet ein Quadrat
Die Anzahl solcher Turmquadrate ist:
Die Abbildung 6 zeigt ein Quadrat, das von einem LŠufer gezeichnet wurde, der auf den wei§en Feldern operiert.
Abb. 6: LŠufer
Solche Wege gibt es insgesamt , davon je 28 fŸr LŠufer auf wei§en beziehungsweise schwarzen Feldern.
Da eine Dame sich wie ein Turm oder wie ein LŠufer bewegen kann, hat sie 196 Mšglichkeiten, ein Quadrat abzusetzen.
Die Abbildung 7 zeigt ein Quadrat, das durch einen Springer in vier ZŸgen gesprungen wurde.
Abb. 7: Springer
Wenn ich richtig Ÿberlegt habe, gibt es solche Quadrate.
Der Springer kann auch in 8 ZŸgen ein Quadrat abstecken (Abb. 8).
Abb. 8: Gro§es Springer-Quadrat
Solche gro§en Springer-Quadrate gibt es nur 8.
Meine Lehramtskandidaten stellten fest, dass ein Springer auch einen WŸrfel zeichnen kann (Abb. 9). Ich Ÿberlasse es der Leserin, die Anzahl solcher WŸrfel im Schachbrett zu bestimmen.
Abb. 9: Der Springer zeichnet einen WŸrfel
Allerdings muss er gelegentlich wieder zurŸckspringen, er kann nicht den ganzen WŸrfel in einem Durchgang zeichnen. Das kšnnen auch wir Menschen nicht, obwohl wir keine Ršsser sind.
Der Springer kann sogar einen vierdimensionalen HyperwŸrfel zeichnen (Abb. 10). Er braucht 32 SprŸnge dazu.
Abb. 10: 4d-HyperwŸrfel
Und diesen HyperwŸrfel schafft er sogar ohne ZurŸckspringen.
Nun ja, die Dame bringt ebenfalls einen vierdimensionalen HyperwŸrfel zuwege (Abb. 11).
Abb. 11: 4d-HyperwŸrfel der Dame
Literatur
Lange, Diemut (2014): Kooperationsarten in mathematischen Problemlšseprozessen. J Math Didakt 35. 173-204.
Mason, J, Burton, L., & Stacey, K. (1982/2010): Thinking mathematically (2nd Ed. 2010). Dorchester: Pearson.
Rott, Benjamin (2014): Mathematische Problembearbeitungsprozesse von FŸnftklŠsslern – Entwicklung eines deskriptiven Phasenmodells. J Math Didakt 35. 252-282.