Hans Walser, [20200118]

RegelmŠ§ige Rhomboeder

Anregung: L. H., B.

1     Worum geht es?

Formel fŸr SeitenflŠchenwinkel und FlŠchenwinkel bei regelmŠ§igen Rhomboedern.

2     RegelmŠ§iges Rhomboeder

SeitenflŠchen sind kongruente Rhomben. Mit  bezeichnen wir den spitzen Rhombenwinkel, mit  den stumpfen Rhombenwinkel.

An den stumpfen Winkeln der Rhomben kommen drei Rhomben zusammen.

An den spitzen Winkeln der Rhomben kommen k Rhomben zusammen.

3     Beispiele

Rhombendodekaeder: k = 4

Rhombentriakontaeder: k = 5

4     Problemstellung

Zu gegebenem k sind  und der FlŠchenwinkel  gesucht.

5     Bearbeitung

Wir schneiden eine Ecke mit spitzen Rhombenwinkeln und eine Ecke mit stumpfen Rhombenwinkeln je mit einer Einheitskugel (Abb. 1 fŸr das Rhombendodekaeder).

Abb. 1: Einheitskugeln in den Ecken

In einer Ecke mit k spitzen Rhombenwinkeln schneiden die Rhomben aus der Kugel ein regelmŠ§iges sphŠrisches k-Eck heraus (Abb. 2 fŸr k = 4). Dieses hat die SeitenlŠnge  und besteht aus k gleichschenkligen sphŠrischen Dreiecken. Wir halbieren eines davon mit der Symmetrielinie und erhalten das in der Abbildung 2 markierte rechtwinklige sphŠrische Dreieck ABC.

Abb.2: RegelmŠ§iges sphŠrisches k-Eck

Der Winkel bei A ist der halbe FlŠchenwinkel, also . Bei B haben wir den Winkel  und bei C einen rechten Winkel. Der Bogen CA hat die LŠnge .

Dies ist Fall fŸr den sphŠrischen Winkel-Kosinus-Satz. Dieser lautet allgemein:

 

                                           (1)

 

 

 

In unserem Fall ist:

 

                                           (2)

 

 

 

 

 

Der reche Winkel vereinfacht die Sache.

In einer Ecke mit drei stumpfen Rhombenwinkeln schneiden die Rhomben aus der Kugel ein regelmŠ§iges sphŠrisches Dreieck heraus (Abb. 3). Dieses hat die SeitenlŠnge  und besteht aus drei gleichschenkligen sphŠrischen Dreiecken. Wir halbieren eines davon mit der Symmetrielinie und erhalten das in der Abbildung 3 markierte rechtwinklige sphŠrische Dreieck ABC.

Abb. 3: RegelmŠ§iges sphŠrisches Dreieck

Der Winkel bei A ist der halbe FlŠchenwinkel, also . Bei B haben wir den Winkel  und bei C einen rechten Winkel. Der Bogen CA hat die LŠnge .

Wiederum ein Fall fŸr den sphŠrischen Winkel-Kosinus-Satz (1). In unserem Fall ist nun:

 

                       (3)

 

 

 

 

 

Aus (2) und (3) ergibt sich durch Elimination von :

 

                                                                                             (4)

 

 

 

 

Daraus folgt:

 

                                                                                       (5)

 

 

 

 

Schlie§lich erhalten wir aus (3):

 

                                                                                               (6)

 

 

 

 

Dies kann mit einiger Rechnung durch Einsetzen von (4) umgeformt werden zu:

 

                                                                                  (7)

 

 

 

 

Damit haben wir  und  durch k ausgedrŸckt.

6     Numerische Werte

Die Tabelle 1 gibt die ersten numerischen Werte.

 

k

Spitzer
Rhomben-winkel

Stumpfer
Rhomben-winkel

FlŠchenwinkel

Bemerkungen

3

90¡

90¡

90¡

Rhombenhexaeder
(WŸrfel)

4

70.52877932¡

109.4712207¡

120¡

Rhombendodekaeder

5

63.43494883¡

116.5650512¡

144¡

Rhombentriakontaeder

6

60¡

120¡

180¡

Rhombenparkett (Abb. 4)

7

58.05688136¡

121.9431186¡

180¡ – 28.18913834i¡

komplex

Tab. 1: Numerische Werte

FŸr k = 3 ergibt sich der WŸrfel als Sonderfall eines regelmŠ§igen Rhomboeders.

FŸr k = 4 (Rhombendodekaeder) erkennen wir die kristallografischen Winkel. Diese sind auch die Diagonalenschnittwinkel in einem DIN A4-Papier (Walser 2013b). Der FlŠchenwinkel ist der Innenwinkel des regelmŠ§igen ebenen Sechseckes.

FŸr  k = 5 (Rhombentriakontaeder) haben wir die Diagonalenschnittwinkel des Goldenen Rechteckes (Walser 2013a). Der FlŠchenwinkel ist der Innenwinkel des regelmŠ§igen ebenen Zehnecks.

FŸr k = 6 ergibt sich das Rhombenparkett der Abbildung 4.

Abb. 4: Rhombenparkett

Ab k = 7 gibt es keine reellen Lšsungen.

 

Websites

Hans Walser: FlŠchenwinkel bei regelmŠ§igen Polyedern

www.walser-h-m.ch/hans/Miniaturen/F/Flaechenwinkel_regelm/Flaechenwinkel_regelm.htm

 

Hans Walser: FlŠchenwinkel

http://www.walser-h-m.ch/hans/Miniaturen/F/Flaechenwinkel/Flaechenwinkel.htm

 

Hans Walser: SphŠrische Trigonometrie

http://www.walser-h-m.ch/hans/Miniaturen/S/Sphaer_Trigo/Sphaer_Trigo.pdf

 

Hans Walser: Formeln fŸr die sphŠrische, euklidische und hyperbolische Geometrie

http://www.walser-h-m.ch/hans/Miniaturen/F/Formeln/Formeln.htm

 

 

Literatur

Walser, Hans (2013a): Der Goldene Schnitt. 6., bearbeitete und erweiterte Auflage. Mit einem Beitrag von Hans Wu§ing Ÿber populŠrwissenschaftliche Mathematikliteratur aus Leipzig. Leipzig: EAGLE, Edition am Gutenbergplatz. ISBN 978-3-937219-85-1.

Walser, Hans (2013b): DIN A4 in Raum und Zeit. Silbernes Rechteck – Goldenes Trapez – DIN-Quader. Leipzig: EAGLE, Edition am Gutenbergplatz. ISBN 978-3-937219-69-1.

Walser, Hans (2017): EAGLE STARTHILFE Kartografie. Edition am Gutenbergplatz, Leipzig. ISBN 978-3-95922-098-9.