Hans Walser, [20160928]
Rhombenfiguren
Anregung: Heinz Klaus Strick, Leverkusen
Eine klassische Figur mit Rhomben wir variiert und verrŠumlicht.
Die Abbildung 1 zeigt exemplarisch die klassische Figur.
Abb. 1: Rhombenfigur
Der Umriss ist ein regelmЧiges 14-Eck. Die folgenden †berlegungen gelten aber auch fŸr andere gerade Eckenzahlen.
Die SeitenlŠnge der Rhomben setzen wir 1. Das regelmЧige 14-Eck hat die SeitenlŠnge 2. Wir werden spŠter sehen, was sich dahinter verbirgt.
Die Abbildung 2 zeigt einen ma§stŠblichen Ausschnitt.
Abb. 2: Ausschnitt
Der Ausschnitt ist ebenfalls ein regelmЧiges 14-Ecke, aber nur noch mit der SeitenlŠnge 1.
Der
Ausschnitt kann in der ursprŸnglichen Figur um Vielfache von gedreht
werden. Die Abbildungen 3 und 4 zeigen zwei Beispiele.
Abb. 3: Andere Anordnung der Rhomben
Abb. 4: Achsialsymmetrische Anordnung
In der Abbildung 5 sehen wir sogar zwei Verdrehungen. ZusŠtzlich sind die Rhomben anders koloriert.
Abb. 5: Spiralen
Wir versuchen, die Figur der Abbildung 1 zu verrŠumlichen.
Wir denken uns den Mittelpunkt auf dem Niveau 0.
Die
Eckpunkte im innersten Ring heben wir auf das Niveau 1 an. Dadurch werden die Rhombenkanten auf verlŠngert.
Die Rhombenkanten haben gegenŸber der Bodenebene (x,y-Ebene)
die Steigung 1, also den Winkel
45¡.
Die Eckpunkte des zweitinnersten Ringes kommen dann automatisch auf des Niveau 2, da die Rhomben ja eben bleiben sollen.
Die Eckpunkte des i-ten Ringes kommen auf das Niveau i.
Wir illustrieren die entstehende Figur schrittweise, die Abbildung 6 zeigt den Start. In der x,y-Ebene ist als Referenz die zweidimensionale Figur der Abbildung 1 eingezeichnet.
Abb. 6: Auf in den Raum
Die Abbildung 7 zeigt die beiden nŠchsten Schritte.
Abb. 7: Die beiden nŠchsten Schritte
Die Abbildung 8 zeigt die beiden nachfolgenden Schritte.
Abb. 8: Schritte 4 und 5
Wir sehen jetzt, dass sich die FlŠche einzukrŸmmen beginnt. Es entwickelt sich keine kegelfšrmige Figur, obwohl das mit dem linearen Wachstum der Eckpunkthšhen vielleicht zu erwarten war. Der Grund liegt darin, dass die radialen AbstŠnde der Eckpunkte unterlinear zunehmen.
Die Abbildung 9 zeigt links den letzten Schritt und rechts den nŠchsten. Das ist natŸrlich sprachlich unlogisch. Nach dem letzten Schritt gibt es wie nach dem jŸngsten Tag keinen nŠchsten. Das ist erklŠrungsbedŸrftig.
Nach diesem ãletztenÒ Schritt haben wir oben einen Kranz mit blauen Rhomben. Sie entsprechen den Šu§ersten Rhomben in der ebenen Figur. Also ultimativ.
Wir kšnnen aber im Raum auf die Zickzackkanten oben einen weiteren Kranz von Rhomben aufsetzen (rot im nŠchsten Schritt). Diese Rhomben stehen genau senkrecht und erscheinen in der ebenen Figur nur noch als Doppelstrecken. Das erklŠrt auch, warum das 14-Eck der Abbildung 1 Kanten der LŠnge 2 hat. Diese neuen roten Rhomben sind Ÿbrigens exakte Quadrate. Das ist so die Situation, wo man mal zu Recht sagen kann, Mathematik sei schšn.
Abb. 9: Der letzte Schritt und dann der nŠchste
Was hindert uns daran, auf den obersten Kranz noch einen draufzusetzen? (Abb. 10)
Abb. 10: Die beiden nŠchsten Schritte
Wir sehen, wie die Sache weiterlŠuft. Die Abbildung 11 zeigt die beiden nŠchsten Schritte.
Abb. 11: Die beiden nŠchsten Schritte
Die Abbildung 12 schlie§lich zeigt das Finale.
Abb. 12: Finale
Allerdings arbeitet das System unverdrossen weiter (Abb. 13).
Abb. 13: Das Leben geht weiter
Wir ahnen, was kommt (Abb. 14).
Abb. 14: Zweite Runde
Die Sache wird periodisch.
Die geschlossene Figur der Abbildung 12 approximiert eine Sinusspindel (sinusoidale Spindel) (Abb. 15). Die Sinusspindel hat einen Sinusbogen als Meridian.
Abb. 15: Sinusspindel
Lehrer LŠmpel: Berechne das Volumen der Sinusspindel.
Die folgenden Formeln beziehen sich auf die Figur der Abbildung 1. Es werden die Polarkoordinaten der Eckpunkte der Rhomben bestimmt.
Mit n bezeichnen wir die Eckenzahl des regelmЧigen Vieleckes.
Exemplarisch ist n = 14.
Weiter sei . Dieser Winkel ist also der halbe spitze Winkel der
kleinesten Rhomben.
FŸr die PolarabstŠnde (Index i) der Eckpunkte erhalten wir die Rekursion:
(1)
Explizit hei§t das:
(2)
Das sind die tatsŠchlich benštigten Radien. Wenn wir mit der Rekursion (1) weiterrechnen, ergibt sich:
(3)
Wir sehen die GesetzmЧigkeit.
FŸr die Polarwinkel (Index j) gilt:
(4)
Somit erhalten wir fŸr die Eckpunkte die Polarkoordinaten:
(5)
Die Abbildung 16 zeigt die Kontrollzeichnung.
Abb. 16: Kontrollzeichnung der Eckpunkte
Der Rhombus Ri,j hat die Eckpunkte:
(6)
Im rŠumlichen Fall haben die Eckpunkte die Zylinderkoordinaten:
(7)