Hans Walser, [20171223]
Schwalbenschwanz und andere Zinken
Aus sechs kongruenten Platten soll ein WŸrfel gebaut werden. Probleme stellen sich bei einer Schwalbenschwanzverzinkung.
Es sei d die Plattendicke. Wir arbeiten mit sechs rechteckigen Platten, deren Breite b um 2d kleiner ist als die LŠnge a (Abb. 1a). Die Platten setzen wir zu einem WŸrfel zusammen (Abb. 1b).
Abb. 1: Rechteckige Platten
An jeder der acht Ecken des WŸrfels bleibt eine LŸcke in Form eines WŸrfelchens der KantenlŠnge d. Da es acht WŸrfelchens sind, kšnnen wir sie nicht regelmŠ§ig auf die sechs Platten verteilen.
Wie steht es mit den Symmetrien der Figur der Abbildung 1b?
Die Platte der Abbildung 2a hat zusŠtzlich Zinken (ZŠhne). Beim WŸrfelmodell fehlen auch hier die acht kleinen WŸrfelchen an den Ecken.
Abb. 2: Verzinkung
Abb. 3: Schwalbenschwanzverzinkung
Bei der Schwalbenschwanzverzinkung der Abbildung 3 passen die sechs Platten exakt ineinander.
Das Modell hat aber eine TŸcke: Wir kšnnen die sechs Platten nicht ineinanderpassen. Wir kšnnen sogar nicht einmal eine Ecke aus drei Platten bilden. Zwar kšnnen wir problemlos zum Beispiel die hellblaue und die rote Platte zusammenfŸgen (Abb. 4b). Dann aber ist es nicht mehr mšglich, die gelbe dritte Platte (Abb. 4a) einzufŸgen.
Abb. 4: Die dritte Platte geht nicht hinein
Die Abbildung 5 zeigt eine Variante zur Schwalbenschwanzverbindung.
Abb. 5: Schwalbenschwanz, Variante
Wiederum ist es nicht mšglich, zuerst zwei Platten zusammenzufŸgen und anschlie§end die dritte einzufŸgen (Abb. 6).
Abb. 6: Versuch, eine Ecke zu bilden
Hingegen funktioniert es, wenn wir die drei Platten simultan zusammenfŸgen. Dazu starten wir in der Position der Abbildung 7 und schieben dann die drei Platten gleichzeitig nach innen. Man braucht drei HŠnde dazu.
Abb. 7: Start
Die Abbildung 8 zeigt eine Zwischenposition auf halbem Wege.
Abb. 8: Zwischenposition
Entsprechend mŸssen wir fŸr den Zusammenbau aller sechs Platten vorgehen und diese simultan einschieben.
Um das Problem der acht fehlenden kleinen WŸrfelchen an den WŸrfelecken zu lšsen, mŸssen wir auf Gehrung arbeiten. Die einzelnen Platten sind je ein Pyramidenstumpf (Abb. 9). Die Pyramidenspitze ist der Mittelpunkt des zukŸnftigen WŸrfels.
Abb. 9: Pyramidenstumpf
Der Neigungswinkel der SeitenflŠchen der Pyramide gegenŸber der Grundebene ist 45¡. Der Winkel zwischen zwei SeitenflŠchen der Pyramide ist 120¡. Dies kann mit der Sicht Ÿber eine Seitenkante eingesehen werden (Abb. 10).
Abb. 10: Spezielle Sicht
Die Abbildung 11a zeigt eine Eckkonfiguration mit drei Seitenplatten, die Abbildung 11b den WŸrfel.
Abb. 11: Auf Gehrung
Die Abbildung 11a zeigt eine Kombination der Rechteckplatten (Abb. 1) mit den auf Gehrung zugeschnittenen Platten (Abb. 9). Den Rechteckplatten sind seitlich kleine Pyramiden angesetzt gemŠ§ Abbildung 13.
Abb. 12: Kombination
Diese kleinen Pyramiden haben eine quadratische GrundflŠche, welche in der Abbildung 13b senkrecht sichtbar ist. Die Spitze ist nicht Ÿber der Mitte der GrundflŠche, sondern Ÿber einer Ecke. Die Pyramide passt in ein kleines WŸrfelchen. Ihr Volumen ist ein Drittel des Volumens des WŸrfelchens.
Abb. 13: Kleine Pyramiden
Nun kšnnen wir eine Kontrollrechnung machen. Pro Platte haben wir vier Drittel des WŸrfelchenvolumens angefŸgt. Auf alle sechs Platten sind das 24 Drittel, also acht WŸrfelchenvolumina. Das sind genau die acht WŸrfelchen, welche in den Ecken der Abbildung 1b fehlen.