Hans Walser, [20240605]
Schwerpunkt
Anregung: Peter Gallin, Zürich
Alternative Methoden zur Konstruktion des Schwerpunktes eines Dreieckes.
Mit DGS verifiziert. Der Autor ist dankbar um formale Beweise.
Den drei Seiten eines beliebigen Dreiecks setzen wir Quadrate an (Abb. 1). Die Dreiecksecken werden grün, die Außenecken der Quadrate im Wechsel blau und rot markiert.
Abb. 1: Quadrate ansetzen
Die blauen Eckpunkte definieren ein Dreieck (Abb. 2).
Abb. 2: Blaues Dreieck
Analog definieren die roten Eckpunkte ein Dreieck (Abb. 3). Die beiden Dreiecke haben sechs Schnittpunkte, welche wir im Wechsel magenta und lila markieren.
Abb. 3: Rotes Dreieck
Bemerkung: Man kann zeigen, dass das blaue und das roten Dreieck denselben Flächeninhalt haben. Die beiden Dreiecke sind aber in der Regel nicht kongruent.
Es zeigt sich, dass wir sowohl mit den magenta Schnittpunkten wie mit den lila Schnittpunkten den Schwerpunkt konstruieren können.
Die drei Geraden durch die magenta Punkte und die naheliegenden grünen Dreiecksecken haben einen gemeinsamen Schnittpunkt (Abb. 4). Dieser ist der Schwerpunkt.
Abb. 4: Schwerpunkt
Die magenta Linien sind natürlich die Schwerlinien des Startdreieckes. Das „Alternative“ in dieser Konstruktion besteht darin, dass diese Schwerlinien nicht in der üblichen Weise mit den Seitenmitten konstruiert werden.
Man kann zeigen, dass der Schwerpunkt des Startdreieckes ist auch der Schwerpunkt des blauen und des roten Dreiecks ist.
Die Konstruktion funktioniert auch noch, wenn die Quadrate durch ähnliche Rechtecke ersetzt werden (Abb. 5). Der Parameter k ist das Seitenverhältnis der Rechtecke.
Abb. 5: Ähnliche Rechtecke
Die Rechtecke können sogar durch ähnliche gleichschenklige Trapeze ersetzt werden (Abb. 6). Dabei sind k das Verhältnis der Schrägseiten zur Basisparallelen und ϕ der Basiswinkel.
Abb. 6: Ähnliche gleichschenklige Trapeze
Für die Animation haben wir nun zwei Parameter, nämlich k und ϕ.
Variation von k (Abb. 7) führt zu „überschlagenen“ Trapezen.
Abb. 7: Variation von k
Auch der Basiswinkel ϕ kann variiert werden (Abb. 8).
Abb. 8: Variation von ϕ
In der Abbildung 9 variieren k und ϕ beide proportional zur Zeit.
Abb. 9: Es eilt die Zeit
Von den lila Schnittpunkten aus fällen wir die Lote auf die naheliegende Seite des Startdreiecks (Abb. 10). Die drei Lote schneiden sich in einem Punkt. Dieser ist der Schwerpunkt.
Abb. 10: Lote auf die Dreiecksseiten
Die Quadrate können wiederum durch ähnliche Rechtecke ersetzt werden (Abb. 11).
Abb. 11: Ähnliche Rechtecke
Leider funktioniert es nicht mehr mit ähnlichen gleichschenkligen Trapezen. Die Abbildung 12 zeigt ein Gegenbeispiel.
Abb. 12: Gegenbeispiel
Es ist sogar so, dass sich die drei Lote nicht in einem gemeinsamen Punkt schneiden. Die Abbildung 13 zeigt die Situation in 40-facher Vergrößerung. Es ist bereits erkennbar, dass die drei Lote keinen gemeinsamen Schnittpunkt haben.
Abb. 13: Hineinzoomen