Hans Walser, [20190907]
TŸrme
Anregung: P. M., G.
Kombinatorik. Zahlentheorie
Eine Uraltaufgabe der Kombinatorik: auf wie viele Arten kšnnen acht paarweise feindliche TŸrme so auf einem Schachbrett aufgestellt werden, so dass keiner einen anderen schlagen kann?
Es muss in jeder Spalte und in jeder Zeile genau ein Turm stehen.
Die Abbildungen 1 und 2 zeigen je ein Beispiel. Worin besteht der Unterschied zwischen diesen beiden Beispielen?
Abb.1: Acht TŸrme
Abb. 2: Andere Anordnung
Die TŸrme der Abbildungen 1 und 2 besetzen zwar dieselben Felder im Schachbrett, sind aber intern anders angeordnet (die beiden TŸrme in den ersten beiden Spalten sind vertauscht).
Es gibt daher Mšglichkeiten, nŠmlich 8! fŸr die Auswahl der Felder und anschlie§end 8! fŸr die Besetzung einer bestimmten Felderkonfiguration mit den einzelnen TŸrmen.
Wir nummerieren die Felder des Schachbrettes von 0 bis 63 gemŠ§ Abbildung 3.
Abb. 3: Nummerierung
Weiter markieren wir die Felder gemŠ§ den Positionen der TŸrme der Abbildungen 1 und 2 (Abb. 4). Es gibt 8! = 40320 Markierungsmšglichkeiten.
Abb. 4: Positionen der TŸrme
Die Summe der markierten Zahlen ist 252.
Die Abbildung 5 zeigt eine andere Positionsbelegung der TŸrme, die Abbildung 6 die zugehšrigen Markierungen im nummerierten Schachbrett.
Abb. 5: Andere Positionsbelegung
Abb. 6: Markierungen
Die Summe der markierten Zahlen ist wiederum 252.
a) Gibt es bei allen 40320 Markierungsmšglichkeiten die Summe 252?
b) Warum ist das so?
c) Was Šndert sich, wenn wir die Felder von 1 bis 64 nummerieren?
d) Wie ist es allgemein mit n TŸrmen in einem n×n-Schachbrett?
e) Warum sind die Summen immer durch 3 teilbar?
Wir nummerieren die Felder mit dem Positionssystem auf der Basis 8 (Abb. 7).
Abb. 7: Positionssystem auf der Basis 8
In jeder Spalte haben wir jetzt immer dieselbe Einerziffer, und zwar der Reihe nach die Ziffern 0, 1, ... , 7. In jeder Zeile haben wir dieselbe Achterziffer, und zwar der Reihe nach die Ziffern 0, 1, ... , 7.
In der Abbildung 8 sind zusŠtzlich die Markierungen eingetragen, welche den Turmpositionen der Abbildungen 1, 2 und 4 entsprechen.
Abb. 8: Markierungen
Wir haben in jeder Spalte und in jeder Zeile genau einen Turm. Daher kommen in den markierten Feldern insgesamt genau die Einerziffern 0, 1, ... , 7 und ebenso die Achterziffern 0, 1, ... , 7 vor. FŸr die Gesamtsumme S hei§t das:
(1)
Wenn wir von 1 bis 64 nummerieren, wird jede Zahl um 1 erhšht. Die Summe erhšht sich daher um 8. Wir erhalten die Summe 260.
In einem n×n-Schachbrett gilt entsprechend bei der Nummerierung von 0 bis :
(2)
Da die Summe S bis auf den Faktor das Produkt dreier aufeinanderfolgender natŸrlicher Zahlen ist, ist sie durch 3 teilbar.
Der Quotient ist offenbar der Binomialkoeffizient .
Die Tabelle 1 zeigt die ersten Werte.
n |
S |
|
|
0 |
0 |
0 |
0 |
1 |
0 |
0 |
0 |
2 |
3 |
1 |
1 |
3 |
12 |
4 |
4 |
4 |
30 |
10 |
10 |
5 |
60 |
20 |
20 |
6 |
105 |
35 |
35 |
7 |
168 |
56 |
56 |
8 |
252 |
84 |
84 |
9 |
360 |
120 |
120 |
10 |
495 |
165 |
165 |
Tab. 1: Werte
Damit sind die Fragen des Lehrers LŠmpel beantwortet. Das mit den Binomialkoeffizienten hat er offenbar nicht gewusst.