Hans Walser, [20100701a]

Verallgemeinerung der Binomialkoeffizienten

1        Worum geht es?

Wir verallgemeinern die fŸr die Binomialkoeffizienten gŸltige Rekursionsformel  zu

mit den Randwerten ,  und  und untersuchen einige Analoga von lieb gewonnenen Eigenschaften des Pascal-Dreieckes der Binomialkoeffizienten.

2        Schreibweisen und Darstellungen

Wir verwenden je nach Bedarf die symmetrische Darstellung der Zahlendreiecke oder die Darstellung mit Linksanschlag, in welcher die Binomialkoeffizienten als Elemente einer (unendlich gro§en) unteren Dreiecksmatrix erscheinen.

Pascal-Dreieck in symmetrischer Darstellung

Die Matrix des Pascal-Dreieckes der Binomialkoeffizienten bezeichnen wir mit P. Die Matrix mit den Elementen  bezeichnen wir mit . Es ist .

Pascal-Dreiecksmatrix

3        Beispiele

3.1      p = 2 und q = 1

Mit der Rekursion  erhalten wir:

Bemerkungen:

Matrizen: Es ist .

Geometrie: Die Matrix  hat einen geometrischen Querbezug: In der Zeile n (Nummerierung beginnt mit 0) finden wir die Anzahl der Bauelemente des n-dimensionalen WŸrfels. So hat etwa der dreidimensionale WŸrfel 8 Ecken, 12 Kanten, 6 Quadrate (als SeitenflŠchen) und einen 3d-WŸrfel (sich selber). Der vierdimensionale WŸrfel hat 16 Ecken, 32 Kanten, 24 Quadrate, 8 3d-WŸrfel (als Seitenhyperebenen) und einen 4d-WŸrfel.

Fibonacci: Wenn wir die Zahlen auf Geraden mit der Steigung 1 addieren, ergibt sich die Zahlenfolge: 1, 2, 5, 12, 29, 70, 169, É . Dies ist eine Folge mit der Rekursion:

Wir haben also eine verallgemeinerte Fibonacci-Folge.

Zeilensumme: Die Dreiecksdarstellung ist, was die Zahlen betrifft, asymmetrisch:

Dreiecksdarstellung

Die Zeilensummen sind der Reihe nach 1, 3, 9, 27, 81, ..., also die Potenzen von 3.

Zahlen modulo m: Mit Ausnahme der DachschrŠge rechts sind alle gerade. Das EinfŠrben modulo 2 bringt also nicht viel.

Gerade und ungerade


FŸr das EinfŠrben modulo 3 ergibt sich:

Drei Farben

Noch modulo 5:

FŸnf Farben

3.2      p = 1 und q = 2

Mit der Rekursion  erhalten wir eine Dreiecksdarstellung, welche spiegelbildlich zum Fall  ist.

Dreiecksdarstellung

Matrizen: Um einen Link mit der Matrix P zu finden, mŸssen wir etwas ausholen. FŸr  ergibt sich eine Diagonalmatrix mit den Potenzen zur Basis 2 in der Diagonalen.

Es ist  (Reihenfolge wesentlich!)


3.3      p = 2, q = 3

FŠrbung modulo 5.

FŸnf Farben

4        Allgemein

Wir erhalten die Matrix:

Es ist also:

FŸr die Zeilensumme erhalten wir daher .

Matrizen: Es ist ,  und allgemein:

Diese Formel ist merkwŸrdig asymmetrisch.

Fibonacci: Wenn wir die Zahlen auf Geraden mit der Steigung 1 addieren, ergibt sich die Folge:

Wir erhalten eine verallgemeinerte Fibonacci-Folge mit den Startwerten ,  und der Rekursion: