Hans Walser, [20191014]
Winkeldrittelung mit Winkelhalbierenden
Anregung: Jean Pedersen, Santa Clara University
Mit einer Zick-Zack-Figur im Winkelfeld kann ein Winkel im Limes gedrittelt werden.
Abb. 1: Zick-Zack-Figur
Die erste rote Linie (links) im Winkelfeld kann beliebig gelegt werden. Die anschlie§ende blaue Linie ist die Winkelhalbierende des durch die rote Linie und die Oberkante des Winkelfeldes gebildeten Winkels. Die anschlie§ende rote Linie ist die Winkelhalbierende des durch die blaue Linie und die Unterkante des Winkelfeldes gebildeten Winkels. Und so weiter und so fort.
Das Winkelfeld aus Papier wird zunŠchst einmal beliebig nach oben gefaltet und dann wieder zurźckgefaltet. Das ergibt die erste rote Linie als Faltlinie. Die anschlie§ende blaue Winkelhalbierende kann durch Anlegen der Oberkante des Winkelfeldes an die rote Linie erfaltet werden. Die anschlie§ende rote Winkelhalbierende ergibt sich durch Anlegen der Unterkante des Winkelfeldes an die blaue Linie. Und so weiter und so fort.
Der Winkel definiert das Winkelfeld (Abb. 2). Mit dem Startwinkel wird die erste rote Linie festgelegt.
Abb. 2: Bezeichnungen
Abb. 3: Rekursion
Wir arbeiten mit Wechselwinkeln an Parallelen gemŠ§ Abbildung 3. Der zu halbierende Winkel ist der ErgŠnzungswinkel von auf den gestreckten Winkel . Daher ist:
(1)
Wie gro§ ist ?
Wir nehmen an, dass fźr den Grenzwert die Rekursion (1) stabil ist (Lilo: Limit in, limit out), also:
(2)
Aus (2) ergibt sich die Vermutung:
(3)
Es erscheint die Drittelung des Winkels .
Wir fźhren als neue Folge die Abweichung vom vermuteten Grenzwert (3) ein:
(4)
Nun setzen wir (4) in die Rekursion (1) ein:
(5)
Beim Umformen fŠllt vieles weg, und es bleibt:
(6)
Die Abweichungen vom vermuteten Grenzwert bilden also eine Nullfolge. Damit ist die Vermutung (3) bewiesen.
In der Vermutung (3) erscheint zusŠtzlich zum Drittelwinkel der Winkel . Dies ist ein Innenwinkel des gleichseitigen Dreiecks. Durch Einfźgen von gleichseitigen Dreiecken kšnnen wir diesen Zusatzterm ăeliminierenŇ (Abb. 4).
Abb. 4: Gleichseitige Dreiecke
Die źbrigbleibenden kleinen wei§en Winkel fźhren im Limes zu .
Mit dem speziellen (ăgezinktenŇ) Startwinkel
(7)
erhalten wir eine konstante Folge und damit eine regelmŠ§ige Figur (Abb. 5 fźr ). Die RegelmŠ§igkeit ist durch eine Strecksymmetrie gegeben.
Abb. 5: RegelmŠ§ige Figur
Der Streckfaktor s ist allgemein:
(8)
Fźr unser Beispiel erhalten wir s Ĺ 2.1372.
Wir kšnnen die Figur mit Hilfe der Strecksymmetrie fortsetzen nach innen ins Unendliche (Abb. 6) und bei genźgend Platz auch nach au§en.
Abb.6: Fortsetzung nach innen ins Unendliche
Wegen dem speziellen Winkel kšnnen wir Rosetten bauen (Abb. 7 und 8).
Abb.7: Der Tanz der Dreiecke
Abb. 8: Rosette
Websites
Hans Walser: Winkeldrittelung nach Archimedes und nach Bolyai
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