Hans Walser, [20240722]
Propellerviereck
Kinematisches Viereck mit invariantem Flächeninhalt.
Wir zeichnen zwei Propeller.
Der erste Propeller hat das Zentrum A, den Radius a und die beiden Endpunkte A1 beziehungsweise A2 (Abb. 1 und Abb. 2).
Der zweite Propeller hat das Zentrum B, den Radius b und die beiden Endpunkte B1 beziehungsweise B2. Die Trägergeraden der beiden Propeller schneiden sich unter dem Winkel ϕ (phi, Phasenverschiebung).
Abb. 1: Die beiden Propeller
Der Parameter t ist der Drehwinkel im Bogenmaß. Für den ersten Propeller haben wir den Drehwinkel t, für den zweiten den Drehwinkel t + ϕ.
Abb. 2: Drehende Propeller
Das Propellerviereck ist nun das Viereck A1B1A2B2 (Abb. 3).
Abb. 3: Propellerviereck
Beim Drehen der Propeller bleibt der Flächeninhalt des Propellervierecks invariant (Abb. 4).
Abb. 4: Invariante Viereckfläche
Wir skizzieren den Beweis für den Fall einer konvexen Situation des Propellerviereckes (Abb. 5). Mit den Diagonalen unterteilen wir das Viereck in vier Teildreiecke (I), (II), (III) und (IV).
Abb. 5: Bezeichnungen
Für die Teildreiecke ergeben sich folgende Flächeninhalte:
(I)
½
(a + p) (b + q) sin(π – ϕ) = ½ (a + p) (b + q) sin(ϕ)
(II)
½
(a + p) (b – q) sin(ϕ)
(III)
½
(a – p) (b – q) sin(π – ϕ) = ½ (a – p) (b – q) sin(ϕ)
(IV)
½
(a – p) (b + q) sin(ϕ)
Für die Summe der Flächeninhalte
der vier Teildreiecke erhalten wir:
Flächeninhalt des Propellervierecks
= 2ab sin(ϕ)
Der Flächeninhalt ist also nur abhängig von a, b und ϕ. Bei festen Propellerradien und fester Phasenverschiebung bleibt der Flächeninhalt invariant.
Das heißt insbesondere, dass wir die Propellerzentren A und B beliebig variieren können (Abb. 6).
Abb. 6: Variation
der Propellerzentren
Das Propellerviereck
kann konvex, konkav oder überschlagen sein.
Wenn die
Propellerzentren A und B zusammenfallen, ergibt sich ein Parallelogramm (Abb.
7).
Abb. 7:
Parallelogramm
Wird B auf A1
gesetzt, ergibt sich ein Dreieck (Abb. 8).
Abb. 8: Dreieck
Im
Scheibenwischerviereck (Abb. 9) gilt die Flächenformel:
Scheibenwischerviereckflächeninhalt = ½ ab sin(ϕ)
Abb. 9: Scheibenwischerviereck
Ein Viereck habe die
Diagonalen e und f, die oder deren Verlängerungsgeraden sich unter einem Winkel
ϕ schneiden. Dann
gilt:
Flächeninhalt des Viereckes = ½ ef sin(ϕ)
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Invarianten
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