Hans Walser, [20240518]
Collignon-Puzzle
Kartografisches Puzzle
Die Abbildung 1 zeigt die vier Puzzle-Karten. Zusammen decken sie die ganze Erde ab.
Die Karten sind flächenverhältnistreu (equivalent, equal-area projection). Sie zeigen die exakten Flächenverhältnisse auf der Erde. Die Formen werden verändert.
Abb. 1: Die vier Karten
Die Abbildung 2 illustriert, welche Erdkugelviertel durch die einzelnen Karten abgedeckt sind. Auf der Südhalbkugel sind die Karten gegenüber der Nordhalbkugel um 90° versetzt.
Abb. 2: Vier Viertel
Die Abbildung 3 zeigt eine konsistente Anordnung der vier Karten. Die Übergänge an den Quadratseiten sind geografisch stimmig.
Abb. 3: Konsistente Anordnung
Die Abbildung 4 zeigt eine konsistente lineare Anordnung.
Abb. 4: Lineare Anordnung im Querformat
Mit einem zweiten Satz von vier Karten kann die lineare Anordnung der Abbildung 4 verlängert werden (Abb. 5). Die vier zusätzlichen Karten müssen allerdings in anderer Reihenfolge und Orientierung angesetzt werden.
Abb. 5: Verlängerung
Diese Anordnung von acht Karten kann nun zu einem Bandornament mit Translationssymmetrie erweitert werden (Abb. 6).
Abb. 6: Bandornament
Die Abbildung 7 gibt eine Treppenanordnung aus zwei Kartensätzen, welche zu einem Bandornament erweitert werden kann (Abb. 8).
Abb. 7: Zwei Kartensätze
Abb. 8: Bandornament
Die Abbildung 9 zeigt eine andere Treppenanordnung aus zwei Kartensätzen, welche ebenfalls zu einem Bandornament erweitert werden kann (Abb. 10).
Abb. 9: Treppe aus zwei Kartensätzen
Abb. 10: Bandornament
Die Abbildung 11 zeigt eine treppenförmige Anordnung von drei Sätzen zu je vier Karten. Sie kann zu einem Bandornament erweitert werden (Abb. 12).
Abb. 11: Treppe aus drei Kartensätzen
Abb. 12: Treppenförmiges Bandornament
Zwei Kartensätze können wir zu einer konsistenten zyklischen Anordnung auslegen (Abb. 13).
Abb. 13: Zyklische Anordnung mit zwei Kartensätzen
Wir suchen nun mit drei Kartensätzen, also insgesamt zwölf Karten, eine zyklische Anordnung gemäß dem Schema der Abbildung 14.
Abb. 14: Zyklische Anordnungsvorgabe
Der Autor hat dies nicht geschafft. Die Abbildung 15 zeigt einen gescheiterten Versuch.
Abb. 15: Gescheiterter Versuch
Hingegen geht es mit vier Kartensätzen (Abb. 16).
Abb. 16: Konsistente zyklische Anordnung mit vier Kartensätzen
Das Beispiel lässt sich sogar verlinken (Abb. 17). Die zweite zyklische Anordnung ist punktsymmetrisch zur ersten.
Abb. 17: Verlinkung
Die Verlinkung lässt sich zu einem Bandornament erweitern (Abb. 18).
Abb. 18: Bandornament
Die Abbildung 19 zeigt ein konsistentes Raster.
Abb. 19: Raster
Die Karten sind auf der Basis der Collignon-Projektion erstellt. Wir zeigen dies exemplarisch für die erste Karte der Abbildung 1.
Wir zeichnen eine Karte in der Collignon-Projektion mit der Spitze im Nordpol und dem zentralen Meridian 90°E (Abb. 20, Maschenweite 15°). Aus dieser Karte schneiden wir einen Sektor heraus, der links vom Nullmeridian, rechts vom Meridian 90°E und unten durch den Äquator begrenzt ist.
Abb. 20: Ausschnitt
Da die Collignon-Projektion flächenverhältnistreu ist, muss der Äquator unterhalb der Kartenmitte liegen. Von der Spitze her gesehen haben wir bis zum Äquator einen Anteil von ½ √2 ≈ 70.71%. Das Ausschnitt-Dreieck ist rechtwinklig, mit diesen Daten sogar rechtwinklig gleichschenklig. Sollte es nicht gleichschenklig sein, kann mit einer geeigneten Skalierung in Ost-West-Richtung justiert werden.
Nun zeichnen wir eine zweite Karte in der Collignon-Projektion, wieder mit der Spitze im Nordpol, aber dem zentralen Meridian 90°W (Abb. 21). Wir nehmen den Ausschnitt zwischen dem Meridian 90°W, dem Nullmeridian und dem Äquator.
Abb. 21: Zweiter Ausschnitt
Die beiden Ausschnittdreiecke haben den Nullmeridian als gemeinsame Hypotenuse. Wir können sie stimmig zum Quadrat zusammenfügen (Abb. 22). Dabei muss das zweite Dreieck um 90° im Uhrzeigersinn gedreht werden.
Abb. 22: Zusammenfügen zum Quadrat
Die drei anderen Karten der Abbildung 1 werden entsprechend erstellt. Für die Karten der Südhalbkugel muss die Spitze der Collignon-Projektion im Südpol liegen. Weiter ist auf die Versetzung gemäß Abbildung 2 zu achten.
Édouard Collignon (1831-1913) war ein französischer Ingenieur. Die nach ihm benannte Karte (Collignon-Projektion) veröffentlichte er 1865.
In den beiden Polen haben wir je eine Singularität (Abb. 23 für den Südpol). Die Übergänge von einer Karte auf die anschließende Karte sind stimmig. Allerdings entspricht ein Umlauf um das Bild des Südpols einem doppelten Umlauf auf der Erdkugel. Und umgekehrt führt ein Umlauf um den Südpol auf der Erdkugel erst zu einem halben Umlauf auf der Kartenzusammensetzung der Abbildung 23.
Abb. 23: Doppelte Antarktis
Wir sehen also die Antarktis doppelt.
Zum Vergleich eine einfache Ansicht der Antarktis, ebenfalls in der Collignon-Projektion (Abb. 24).
Abb. 24: Antarktis
Weblinks
ETH Zurich. Institute of Cartography and Geoinformation (IKG): Kartenprojektionen
https://www.schweizerweltatlas.ch/swatools/MapProjector/MapProjector.de.html
Hans Walser:
Collignon
https://walser-h-m.ch/hans/Miniaturen/C/Collignon/Collignon.html
Hans Walser: Einstreifen-Welt
https://walser-h-m.ch/hans/Miniaturen/E/Einstreifen-Welt2/Einstreifen-Welt2.html
Hans Walser: Doppelkegel-Welt
https://walser-h-m.ch/hans/Miniaturen/D/Doppelkegel-Welt/Doppelkegel-Welt.htm
Hans Walser: Einstreifen-Oktaeder
https://walser-h-m.ch/hans/Miniaturen/E/Einstreifen-Oktaeder/Einstreifen-Oktaeder.html
Hans Walser: Goldener Schnitt
https://walser-h-m.ch/hans/Miniaturen/G/Goldener_Schnitt_13/Goldener_Schnitt_13.html
Hans Walser: Oktaeder-Knoten
https://walser-h-m.ch/hans/Miniaturen/O/Oktaeder-Knoten/Oktaeder-Knoten.html
Hans Walser: Oktaeder-Welt
https://walser-h-m.ch/hans/Miniaturen/O/Oktaeder-Welt/Oktaeder-Welt.html
Hans Walser: Quadratwelt
https://walser-h-m.ch/hans/Miniaturen/Q/Quadratwelt/Quadratwelt.html
Hans Walser: Schachbrettwelt
https://walser-h-m.ch/hans/Miniaturen/S/Schachbrettwelt/Schachbrettwelt.html
Hans Walser: Tetraeder-Welt
https://walser-h-m.ch/hans/Miniaturen/T/Tetraederwelt/Tetraederwelt.html